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© András J- Nagy

András J- Nagy - Naked City

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Mit der Ausstellung "Nackte Stadt II“ präsentiert die Knoll Galerie Wien die aktuelle Fotoserie des ungarischen Fotografen Andràs J. Nagy. Die Ausstellung versammelt verschiedenste Themen der street photography, die in Nagys Oeuvre angelegt sind mit besonderem Fokus auf Menschen, die in der Stadt leben und solchen, die von ihr überlebt werden.

Andràs J. Nagy ist ein erfahrener Beobachter von Menschen, die mit ihm den städtischen Lebensraum bevölkern. Mit acht Jahren griff er das erste Mal zur Kamera. Seither hat er sein seismographisches Gespür für die Veränderungen und Bewegungen des urbanen Raumes und dessen Bewohner und Bewohnerinnen kontinuierlich weiterentwickelt. Mit hoher Sensibilität reagiert der Künstler auf die Unmittelbarkeit flüchtiger Ereignisse, welche er fotografisch dokumentiert, mit seinem besonderen Blickwinkel, der stark den Boden einbezieht, ihn zeigt mit all seinen Unebenheiten. Der Künstler hält die Kargheit und Präsenz des Grundes fest, welcher der Stadt anhaftet, wenn man sie als Biotop betrachtet, in dem sich jenseits der oberflächlichen Geschäftigkeit auch stumme und manchmal geheimnisvolle Dinge zutragen. Als Eindringling in einen Raum, der demjenigen verborgen bleibt, welcher den Blick auf die glatte Oberfläche der Wolkenkratzer neigt, infiltriert Nagy ungewohnte Blickwinkel und Sehmöglichkeiten, die mit dem Schattenhaften in Verbindung stehen. Durch den abgesenkten Blick enthüllt sich eine Nostalgie, welche Dinge benennt, die vom Verfall bedroht sind und Menschen zeigt, die verloren gingen. Die Verlorenheit hinterlässt Spuren im Bildraum und fügt dem urbanen Narrativ eine Komponente hinzu, die weit entfernt ist von den städtischen Bildern der Selbstdarstellungs- und Marketingsindustrien. Das Glatte und Oberflächliche wird von Nagy auch durch die Spuren auf dem Photomaterial verneint, denn am Ende gibt es keinen unversehrten Blick auf die Stadt, sondern nur den durch eine Linse, die voll von Unebenheiten und Kratzern ist.

Viele von Nagys Fotografien sind Ausdruck von Verletzlichkeit, Zeugen einer Intimität, die ohne sein Zutun andernfalls im Dunkeln verbleibt. Mit viel Sorgfalt beobachtet er Obdachlose wie Passanten, Geschäftige und Liegengebliebene, einen Mann, der sein Auto vom Schnee befreit, eine Gruppe von Freunden, die plaudern und lachen, Dinge die selbst nicht merken, dass sie zu Ende gehen. Was bleibt ist die Stadt mit all ihrer Unebenheit.