Eine Frau mit dunklen Haaren und einem schwarzen Rollkragenpullover sitzt auf einem Stuhl.

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Konzert

Arrivederci Roma - Mercedes Echerers Revue-Reigen aus Poesie, Musik & Tanz

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19:30 - 21:30
Theater Akzent
Arrivederci Roma - Mercedes Echerers Revue-Reigen aus Poesie, Musik & Tanz
Ein ungewöhnliches Musiktheater von & mit Mercedes Echerer

Wenn die Katze schleicht, den Mond zu stehlen, und es erzählt dir jemand seine halberfundenen Träume, dann hör genau zu - so der Rat von Rozsanéni.

Mercedes Echerer stellt Rozsanéni, eine Frau vom Rande der Gesellschaft, in den Mittelpunkt ihres Abends.

"Rozsanéni wurde schon vor meiner Geburt Teil unserer Familie. Wie sie zu uns kam, habe ich damals nie gefragt, heute kann ich niemanden mehr fragen. Sie blieb immer einige Monate, mal länger, mal kürzer, wo sie dazwischen war, weiß ich nicht, irgendwann kam sie gar nicht mehr.
Eine rundliche, uralte Frau, immer in schwarz gekleidet, hatte ein schier unerschöpfliches Repertoire an Liedern und Lebensratschlägen, und an ihrem Busen konnte man sich so richtig ausweinen. Vor allem bei Liebeskummer."

"Ihre Geheimnisse, dachte ich zu kennen, doch ihr wichtigstes offenbarte sie mir sehr spät.
Rozsanénis Geschichte zu erzählen, wurde mir ein Anliegen, auch ein politisches." Musikalisch begleitet wird Mercedes Echerer von Walther Steindlegger - Keyboard und Akkordeon, Vuk Vasilic - Kontrabass. Und einem Plattenspieler aus den 1960er Jahren.

Mit Musik von Peter Rosmanith, Franz Schubert, Udo Jürgens, Leonard Cohen, Herman van Veen, Ángel Cabral, Renato Rascel, Bart Howard, Jelena Reiter.

Musikalische Co-Produktion: Kalle Aldis Laar
Choreografien: Lorna Dawson und La Guita

Anlass für "Arrivederci Roma" war das 30-jährige Jubiläum der Anerkennung von Roma und Sinti als Volksgruppe in Österreich. Seit ihrer Ankunft in Europa zwischen dem 7.und 13. Jahrhundert begegnet man ihnen mit Abneigung, Ausgrenzung, Feindschaft, Stigmatisierung, Diskriminierung, Zwangsansiedlung, Rassismus, Vertreibung oder Pogromen, selten mit Neugierde oder Gastfreundschaft. Wie die Shoa war der Porajmos (Romanes für "das Verschlingen") der Plan der Nationalsozialisten zur systematischen und kollektiven Vernichtung der Roma.

Ihre Sprache Romanes ist so vielfältig wir ihre Kulturen, denn es gibt keine in sich geschlossene Kultur der Roma, sondern eine Vielfalt von Roma-Kulturen: Beás/Boyash, Gitanos, Gypsies, Gurbeti, Kalderash, Kalé, Lowara, Luri, Manouches, Romungro, Sinti, Taregoné, Travellers, Tschambas, Tschergari, Yenish, Xoraxai u.a.
Selbst wenn mittlerweile der überwiegende Teil sesshaft geworden ist, so sind sie in der Wahrnehmung vieler vor allem eines geblieben: Fremde.