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Theater

Asyl Tribunal

„Ein Rechtsstaat bleibt ein Rechtsstaat“, so Karl Nehammer, Österreichischer Bundeskanzler. Das Theaterkollektiv Hybrid stellt in Frage, ob dies auch für den Asylbereich gilt.

In Asyl Tribunal wird, basierend auf realen Sachverhalten, in einem symbolischen Tribunal verhandelt, wie wirksam Asylsuchende in Österreich zu ihrem Recht auf Asyl kommen. Die Klage und die Verteidigung werden in einem mehrtägigen Verfahren im öffentlichen Raum vorgetragen. Gemeinsam mit Richter:innen, Expert:innen und der Republik Österreich findet ein theatraler Gerichtsprozess statt, der sich mit aktuellen Problemlagen auseinandersetzt.

Die österreichische Gesetzgebung erschwert die Zusammenführung von Asylsuchenden mit Angehörigen zunehmend. Aus vielen Krisen- und Kriegsgebieten gibt es derzeit keine Möglichkeit, auf legalem Weg nach Österreich zu gelangen. Es finden illegale Pushbacks an Österreichs Außengrenzen statt. Zwar ist Österreich zur Einhaltung der Genfer Flüchtlingskonvention und der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) verpflichtet, doch die Republik Österreich steht aktuell unter dringendem Verdacht, wesentliche Grundrechte von Asylberechtigten zu missachten. Maßgebliche österreichische Asylrechtsbestimmungen scheinen die Europäische Grundrechtecharta und die EMRK umgehen zu wollen, indem sie Vorgänge rechtskonform erscheinen lassen, die eigentlich einen Rechtsbruch darstellen.

Asyl Tribunal ist ein öffentlicher theatraler Gerichtsprozess, an dessen Ende ein Urteil gefällt und dieses gegenüber der Republik verkündet wird.

Inszenierung: Alireza Daryanavard
Recherche & Dramaturgie: Mahsa Ghafari
Rechtsberatung: Ronald Frühwirth
Ausstattung: Geraldine Massing
Produktionsleitung: Julia Haas
Technikorganisation: Diana Leah Mosser
Regieassistenz: Michèle Tacke