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© Die Chanov-Siedlung, 1980er, aus dem Archiv von Helena Nistorová

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Mit der Ausstellung "Manuš heißt Mensch" präsentiert die Kunsthalle Wien die jüngsten Recherchen und künstlerischen Arbeiten der Gruppe, die in Zusammenarbeit mit verschiedenen Generationen von Bewohner*innen der Chanov-Siedlung entstanden sind.

Das Averklub Collective ist eine lose organisierte Gruppe ohne feste Struktur. Seinen Kern bilden mehrere Bewohnerinnen von Chanov, das als die größte Romnja-Siedlung in der Tschechischen Republik gilt. Das Kollektiv wächst und schrumpft nach eigenem Ermessen und passt sich durch verschiedene Konstellationen von Künstlerinnen, Theoretikerinnen und Aktivist*innen den Besonderheiten und Erfordernissen aktueller Projekte an.

Mit der Ausstellung "Manuš heißt Mensch" präsentiert die Kunsthalle Wien die jüngsten Recherchen und künstlerischen Arbeiten der Gruppe, die in Zusammenarbeit mit verschiedenen Generationen von Bewohner*innen der Chanov-Siedlung entstanden sind.

Der Titel verweist auf das gleichnamige, 1986 erschienene Buch des kommunistischen Politikers und tschechoslowakischen Rom Vincent Danihel, das sich mit der Politik der Integration der Rom*nja in der sozialistischen Tschechoslowakei befasst.

Durch die Verwendung desselben Titels für die Ausstellung möchte das Averklub Collective die Aufmerksamkeit auf das lenken, was Menschen vereint, statt auf das, was sie trennt: „Wir möchten zeigen, dass es über die Vielfalt der Kulturen, Gender, Nationen usw. hinaus und jenseits davon noch eine andere Ebene der Zugehörigkeit gibt, die ausnahmslos allen zugänglich ist.“

Die Ausstellung untersucht Erfolge und Misserfolge politischer Strategien, die auf die Emanzipation der Rom*nja abzielen, während des Sozialismus im Allgemeinen, aber auch konkreter anhand der spezifischen Geschichte der Siedlung in Chanov – und umreißt so mögliche Modelle der Gleichberechtigung, die universell und transnational sind und über eine Identitätspolitik hinausgehen.

Die Auswahl historischer und zeitgenössischer Kunstwerke, die in Manuš heißt Mensch gezeigt wird, erkundet Möglichkeiten wie Unmöglichkeiten einer Kunstproduktion unter den Bedingungen materieller Knappheit sowie die Art und Weise, in der die Künstlerinnen Themen wie Arbeit, Armut, Wohnen und Lebensumfeld, aber auch politische Organisation und Emanzipation behandeln und somit Gegenerzählungen zu ihrer fortdauernden Exotisierung als Romnja durch die Mainstreamkultur entwickeln.

Indem die Ausstellung historische Schlüsselmomente wie den ersten Internationalen Romani-Kongress 1971 in London aufgreift und persönliche Berichte mehrerer Generationen der Bewohnerinnenschaft von Chanov präsentiert, beleuchtet sie die Selbstorganisation der Romnja im Kampf gegen soziale Ausgrenzung, tief verwurzelte Armut und weitverbreiteten Rassismus aus einer dezidiert nicht-elitären Perspektive.