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© Bea Borgers

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Begüm Erciyas - Letters from Attica

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Für Letters from Attica arrangiert Begüm Erciyas, die in ihren künstlerischen Werken gern das Engagement des Publikums herausfordert, Fragmente der Gefängnisbriefe Sam Melvilles, Insasse des Hochsicherheitsgefängnisses zur sozialen Installation im öffentlichen Raum

Für Gefangene und Reisende verspricht das Schreiben von Nachrichten Kontakt mit der Welt, eine Aufhebung der Isolation. So auch für Sam Melville, Insasse des Hochsicherheitsgefängnisses Attica, der aus Protest gegen den Vietnamkrieg in mehreren Regierungsgebäuden in New York Bomben gelegt hatte. Und im Zuge des wütenden Aufstands gegen die menschenunwürdigen Haftbedingungen 1971 getötet wurde. Für Letters from Attica arrangiert Begüm Erciyas, die in ihren künstlerischen Werken gern das Engagement des Publikums herausfordert, Fragmente der Gefängnisbriefe Melvilles zur sozialen Installation im öffentlichen Raum

. Die Weitergabe des Inhalts, die Verkörperung der Worte und das Überbrücken der Distanz wird zu einer verantwortungsvollen Aufgabe für alle Beteiligten. „Wir sind es uns und einander schuldig, uns dem Aufbau einer Gesellschaft zu widmen, die den Bedürfnissen der Menschen dienlich ist.“ Im gemeinsamen Versuch, die Briefe ihre Bestimmungsorte erreichen zu lassen, entwickelt sich Kompliz*innenschaft.

Konzept Begüm Erciyas
Mit Katja Dreyer, Begüm Erciyas, Amina Claudine Kampichler, Christina Ebner, Flora Renhardt, Lucia Rosenfeld.

Begüm Erciyas, geboren in Ankara, ist Tänzerin, Choreografin und Performerin, sie lebt und arbeitet in Brüssel und Berlin. Während ihres Studiums der Molekularbiologie und Genetik begann sie in der Türkei an Tanzprojekten mitzuwirken und war Teil der Gruppe [laboratuar]. Später studierte sie an der Salzburg Experimental Academy of Dance und absolvierte Artist in Residence-Programme in Stuttgart, Hamburg und Kyoto. Ihr Rechercheprojekt zum Thema der eigenen Stimme wurde 2016 in der Performance Voicing Pieces für ein Ein-Personen-Publikum realisiert und wird nach wie vor aufgeführt. Erciyas‘ nächste Arbeit widmete sich 2019 unter dem Titel Pillow Talks der Möglichkeit von Intimität mit einer artifiziellen Stimme, die aus einem Polster zumr einzelnen Besucherin spricht. Ihr neuestes Projekt Letters from Attica spürt in den Gefängnisbriefen Sam Melvilles der Spannung zwischen Isolation und politischer Kollektivität nach. Das Publikum trägt darin den Text im öffentlichen Raum von Person zu Person weiter. 2021 wird Begüm Erciyas ein Fellowship-Stipendium des Kunstzentrums Tokyo Arts and Space in Japan antreten.

Die Performance findet bei jeder Witterung statt