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Benefizkonzert I
Florian Krumpöck, Klavier

Robert Schumann (1810 - 1856):
Fantasiestücke op. 12
Symphonische Etüden op. 13 (ergänzt mit 5 Variationen aus dem Nachlass)

»Er bewegte die Finger mit einer beängstigenden Geschwindigkeit, als wenn Ameisen auf dem Klavier herumkrabbelten, er spielte seine eigenen Sachen mit nur wenig Akzentuierung, aber mit reichlicher Anwendung beider Pedale. In dem letzten Umstande dürfte man natürlich keinen Mangel an Geschmack finden; er spielte nur mit soviel Pedal, um dem flügellahmen Flügel ein wenig unter die Flügel zu greifen.« (Hironymus Truhn über das Klavierspiel Robert Schumanns)

Kaum ein Komponist, vielleicht ausgenommen Ludwig van Beethoven, Franz Liszt oder Frédéric Chopin, war so eng und in diesem speziellen Falle auch so tragisch mit dem Klavier verbunden wie Robert Schumann. Sein besessenes, stundenlanges Klavierüben, die psychische, aber auch physische Selbstzerfleischung bis hin zur Konstruktion einer eigenen Vorrichtung zur künstlich unterstützten Aufhebung des Mittelfingers während des Klavierspiels führten schlussendlich zur Erlahmung der rechten Hand und in Folge zur frühen Aufgabe der noch nicht einmal begonnenen Virtuosen-Karriere. Wie ein Phönix aus der Asche stieg aus dieser persönlichen Tragödie einer der größten Komponisten der Musikgeschichte hervor!

Mit den jährlichen Benefizkonzerten wird die Refinanzierung des wunderbaren Festival-Konzertflügels, den der Kulturverein Semmering mit Unterstützung der Firma Bösendorfer und der Raiffeisenbank Süd-Alpin dankenswerter Weise erstehen konnte, ermöglicht. Gerade nach der lang erzwungenen Stille in den Theatern und Konzerthäusern bekommt vielleicht für viele von Ihnen das Thema Klang, der ja stets aus der Stille kommt und wieder in diese führt, eine neue Bedeutung.

Lassen Sie uns gemeinsam die Zurückeroberung des Klanges an diesem Sonntagnachmittag mit zwei zentralen Werkzyklen Robert Schumanns im Waldhofsaal des traumhaften Südbahnhotels feiern und uns zusammen freuen, dass unser Bösendorfer kein »flügellahmer Flügel ist, dem man ein wenig unter die Flügel greifen muss«.