Buchpräsentation: Canceln. Ein notwendiger Streit

Kein vernünftiger Mensch will Literatur verbieten – oder etwa doch? Für die einen ist das »Canceln« ein notwendiger Schritt im Kampf gegen Diskriminierung, für die anderen ein Schreckgespenst, das die Freiheit der Kunst bedroht. 12 Texte von Autor*innen wie Ijoma Mangold, Asal Dardan und Adrian Daub, die großteils anhand konkreter literarischer Werke, wie etwa Harry Potter, der Debatte um das ‚Canceln‘ nachgehen, den Fragen nach ihrer Entstehung, den Übertreibungen und Folgen. Daniela Strigls Beitrag geht dem Streit um die Übersetzung von Amanda Gormans Inaugurationsgedicht für Joe Biden auf den Grund und entwirrt eine Verflechtung getarnter politischer Argumente. Mithu Sanyal fragt danach, wie es dazu kommen kann, dass so viele durch Enid Blytons Literatur eigentlich rassistisch abgewertete Kinder noch als Erwachsene deren Literatur verteidigen: Wie stark muss und wie stark darf die Unterscheidung zwischen Literatur und Moral sein?

Mithu Sanyal ist Schriftstellerin, Kulturwissenschaftlerin und Literaturkritikerin. Veröffentlichungen u.a. "Vulva. Das unsichtbare Geschlecht", "Vergewaltigung. Aspekte eines Verbrechens". 2021 erschien "Identitti", der auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises war und mit dem Literaturpreis Ruhr und dem Ernst-Bloch-Preis 2021 ausgezeichnet wurde.

Daniela Strigl ist Kritikerin, Essayistin und Literaturwissenschaftlerin am Institut für Germanistik der Universität Wien. Sie war u.a. Mitglied der Jury des Ingeborg Bachmann Preises und der Jury des Deutschen Buchpreises. Österreichischer Staatspreis für Literaturkritik 2001. Johann-Heinrich-Merck-Preis 2019. Veröffentlichungen: u. a. "Berühmtsein ist nichts. Marie von Ebner-Eschenbach. Eine Biographie" und "Alles muss man selber machen".

Moderation: Jana Volkmann (Autorin)
Mithu Sanyal wird digital zugeschaltet.

Eintritt frei - mit Anmeldung

In Kooperation mit Literaturhaus Wien | literaturhaus.at