© Lalo Jodlbauer

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Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy, Musik von Georges Bizet.

„Wer noch nie in Andalusien war, kennt die Hitze dort nicht. Sie beeinflusst nachhaltig die Mentalität der Bevölkerung“, ist Michael Lakner, Regisseur von CARMEN und künstlerischer Leiter der Bühne Baden, überzeugt. „Ich möchte dem Publikum dieses andalusische Lebensgefühl vermitteln: Auf der einen Seite die hitzebedingte große Lethargie, auf der anderen die Anspannung, die sich in einer enormen sexuellen Aufladung niederschlägt. Und genau in diesem Spannungsfeld spielt CARMEN.“
 

Showdown in der Mittagshitze

Vier Stereotypen stehen im Mittelpunkt der Handlung: die zügellose und kompromisslose Carmen, Sinnbild für Sinnlichkeit und Leidenschaft, Don José, der brave, aber hoch cholerische Soldat und verzärteltes Muttersöhnchen, komplett unerfahren in Liebesangelegenheiten, Micaëla, die scheue Baskin, ein Fremdkörper in der machistischen Welt der Stierkämpfer - und schließlich Escamillo, der Macho, furchtlos und kühn, ein Schwarm aller Frauen. Für diese vier Hauptcharaktere hat Michael Lakner mit Natalia Ushakova, Vincent Schirrmacher, Ivana Zdravkova und Thomas Weinhappel „ein Typecast wie er im Buche steht“ gefunden.

Bestimmender Rhythmus

„Georges Bizet hat in CARMEN kubanische Rhythmen einfließen lassen – wie man am Beispiel der berühmten ‚Habanera‘ erkennen kann. Hier ist sogar der Titel eine Referenz an Havanna“, erzählt Michael Lakner. „Das beherrschende Element dieser Oper ist der zündende Rhythmus, der sich durch viele Melodien zieht. Aber es gibt auch diese bekannten, eingängigen Melodien, die vollkommen zu Recht zu Ohrwürmern geworden sind.“

Überhaupt hat CARMEN die Konventionen der damaligen Zeit gesprengt: Durch die Wahl der Hauptfiguren - allesamt aus der demi-monde stammend – als auch durch Bizets Einsatz dissonanter Harmonien, die bei ihm die gleiche Bedeutung einnehmen wie die der konsonanten, hat die Oper für große Aufregung gesorgt. Und warum hat sich Michael Lakner für die Rezitativfassung der Oper entschieden? „In letzter Zeit wird immer öfter auf die Dialogversion zurückgegriffen. Ich entscheide mich bewusst dagegen. Für mich hat die Rezitativfassung viel mehr Spannung.“