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© Peter Draxl

Konzert

Chris Zitta

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Szene Wien

Chris Zitta hat ein Soloalbum fertiggestellt. „Gestern war gestern“ heisst sein Erstlingswerk und es ist samt und sonders aus eigener Feder entsprungen.

Wie macht man sowas? Wie schreibt, textet, komponiert man ein ganzes Album, produziert es noch dazu teilweise in den eigenen 4 Wänden und schafft es Qualität zu liefern, die wir seit der - Gott hab sie selig - goldenen Ära des Austropop’s nicht mehr gehört haben?

Chris Zitta kann das. In seiner Wohnung im 18ten Bezirk riecht es nach Musik und der grossen, weiten, asiatischen Welt. An den Wänden Akustikpaneele, dazwischen hängen Gitarren, der Fernseher ist nur noch Attrappe. Nicht einmal angesteckt. Hier wird gelebt, gearbeitet, musiziert, gelesen, geschrieben, gekocht. Asiatisch, scharf, versteht sich. Dass er gerne nach Thailand reist, bzw. dort eigentlich seit vielen Jahren jeden Winter verbringt, verrät die Einrichtung. Bunte Pölster, wunderschönes Tuch, dunkles, exotisches Holz, Accessoires aus Indochina - Chris Zitta fühlt sich hier wohl. Er dreht sich eine Zigarrette, setzt sich standesgemäß zu seinem Totenkopfaschenbecher und erzählt.

Ursprünglich war ihm eine Karriere als Bankkaufmann vorbestimmt. Muttern war die Assistentin eines der schillernsten Figuren der heimischen Banker-Szene der 80ger - Dr. Schmidt-Chiari. Der Bub sollte schließlich was ‚gscheits’ lernen. Eine Karriere in Hemd mit gestärktem Kragen, Krawatte, Bundfaltenhose und adrettem Haarschnitt? Mitnichten.

Die Liebe zur Musik kommt von seinem Vater. Der ihm als grosser Plattenboss der Ariola, Bellaphon und später dann Warner-Music die Türen zu einer ganzen Welt aus Vinyl eröffnete. Pressfrisch, druckfrisch, Erstpressungen, Besonderheiten von A(mbros) bis Z(appa). Der kleine Chris durfte sich bei jedem Bürobesuch was aussuchen. Auch wenn er noch keine Ahnung hatte und die Vinyls ausschliesslich nach dem Coverartwork griff, so fiel ihm doch zur rechten Zeit eine Maxi-Single in die Hände: AC/DC „Touch too much“.

Harte Stromgitarren, noch nie gehörte Riffs, unfassbarer Sound - dem damals erst 6jährigen ist klar - das will ich. DAS ist es. Er lernt Gitarre spielen. Seine ältere Schwester verpasst ihm kurze Zeit später den nächsten Heureka Moment - Iron Maiden. Und so kommt Chris zu einer spannenden Mischung auf seinen selbstgebastelten Kassetten - Giganten des Rock gemischt mit Wolfgang Ambros und Ludwig Hirsch. Dunkelgraue Lieder und Zentralfriedhof. Rock vom Daddy und Austropop von Mum. Jetzt wird einiges klarer.