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© Claudia Angelmaier

Claudia Angelmaier - This ist Photography

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Claudia Angelmaiers künstlerische Praxis wird durch eine ausgesprochen reflektierte und komplexe Perspektivenentwicklung auf Kunstwerke in Kontexten ihrer technischen Reproduziertheit und medialen Wiederholung charakterisiert.

Ihre Kunst sind analog fotografierte Bilder von zuvor von ihr fotografierten und in unterschiedlicher Form reproduzierten Werken der Kunst- und Fotografiegeschichte. Deren image und das Medium ihrer Abbildung (von der Bildpostkarte bis zum Internet) dienen der Künstlerin als Material, um einerseits die „fotografische Produktion, Reproduktion und Zirkulation von Bildern und andererseits ihre Repräsentation und Einflussnahme auf unser kulturelles Gedächtnis medienreflexiv zu befragen“(Claudia Angelmaier, 2019).

Für ihre Serie Untitled (clouds) fotografierte Angelmaier verschiedene Abbildungen bekannter Himmelsaufnahmen beziehungsweise Wolkenbilder von Ansel Adams, Alfred Stieglitz, Alvin Langdon Coburn, Edward Steichen und Edward Weston. Zum Ausgangspunkt jedes einzelnen Bildes ihrer Serie nimmt die Künstlerin jeweils zwei unterschiedliche Reproduktionen der historischen Fotografien in Büchern, die online verfügbar sind. Sie fotografiert diese mit einer Großformatkamera vom Monitor in einer Doppelbelichtung ab, sodass es zu einer Überlagerung beider Bilder auf einem Negativ kommt.

Durch das Motiv der Wolke sind die Resultate nicht nur eine weitere ikonografisch fokussierte Bildsetzung Angelmaiers in der Fotografie- und Kunstgeschichte, sondern zudem auch eine besonders schlüssige mediale Reaktion auf den transitorischen Zustand einer meteorologischen Erscheinung. Diesen macht Angelmaier durch ihre Aneignungen von Bildern und ihre Abbildungen wieder sichtbar und transformiert ihn als Überlagerung auseinanderstrebender Zeitlichkeiten in eine Fotografie.