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Compagnie Chaliwaté

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Alles bereit für den Abflug? In nur 50 Minuten erzählt die staunenswerte belgische Compagnie Chaliwaté, was alles passieren kann, wenn man in die Luft geht. Mit halsbrecherischem Slapstick turnen sich die drei Performer durch das lustigste Stück, das man seit langem über den Wolken gesehen hat.

Bei jeder Reise das große Bangen: Werden die NebensitzerInnen zivilisiert auftreten, das heißt, auf Schnarchen, Wurstbrote auspacken verzichten, sich auch mit der Flüssigkeiten-Aufnahme und -Abgabe zurückhalten, gut aussehen, womöglich sogar gut riechen? Natürlich wird der Wunschkatalog an die Mitreisenden niemals wahr, sie bleiben eine unkontrollierbare Spezies mit unvorhersehbarem Verhalten. Genau um diese Spezies geht es in "Jetlag" der Brüsseler Compagnie Chaliwaté.

Das ausgebuffte Stück Cirque Nouveau ist Körper- und Gestentheater mit liebevoll-skurrilen Humor für die ganze Familie. Man verlernt es erstaunlicherweise nicht, über gute alte Bekannte des Slapstickeffekts, wegbrechende Stühle zum Beispiel, zu lachen. Und dass Verliebte komisch sind, das muss man Kindern gar nicht erst erklären. Bäh, Küssen! Da muss man doch was dagegen tun, und genau das macht Loïc Faure, der das Greenhorn unter den Vielfliegern spielt, und, angekommen am Ziel, einem Paar seine glückliche Wiedervereinigung neidet. Ein Stunt zwischen die Küssenden, ein paar Huckepacksprünge, und, wenn alles nicht hilft, dann eben ein Dreier.

Das alles funktioniert ohne Sprache. Sandrine Heyraud, Sicaire Durieux sind ausgebildete Pantomimen, Loïc Faure ist Akrobat, aber sie arbeiten, wie im Nouveau-Cirque-Bereich üblich, genre-übergreifend auch Tänzerisches spielt eine wichtige Rolle. Die Bewegungsabläufe finden ihre Pointen genauso durch Rhythmisierung und Phrasierung wie durch assoziative Anteile; Impuls, Intention, Timing sind genau durchchoreografiert.

Die Brüsseler Compagnie Chaliwaté wurde mit "Jetlag" 2016 für den belgischen "Prix de la Critique" als "Bestes Zirkusstück" nominiert. In ihren Stücken verbindet sie modernes Bewegungstheater mit Tanz und Akrobatik und verleiht dem Ganzen stets eine berührende und humorvolle Note.

"Das Trio, das bekennender Jacques-Tati-Fan ist, hat es gut im Griff, zwischen realistischen und ins Surreale gehenden Szenen zu switchen und kleine, offensichtliche Beobachtungen sich ins Absurde auswachsen zu lassen: Aus Sitzlehnenkonfikten wird ein großer Krabbelsalat, die Stewardess übersetzt die Pilotenansage in Ganzkörper-Gebärdensprache und plötzlich sind wir auch schon im Cockpit auf einem Gewitterflug, in dem die Funksignale per Pfeffermühle geregelt werden. Und wenn der Motor a.k.a. Ventilator ausfällt, sorgt der Humor eben für Auftrieb." (tanzweb.org)