© Gunnar Meier, Schweiz

Kunstausstellung

Critical Consumption

Showtimes

Vergangene Showtimes

Ständig neue Trends, Textilriesen, die jährlich Dutzende neue Kollektionen unter prekären Produktionsbedingungen auf den Markt bringen, geschredderte Neuware internationaler Luxuslabels und die Zerstörung von Ökosystemen durch textile Müllberge: Die Mode(industrie) steht im Hinblick auf Konsumverhalten, Herstellungsprozesse und Nachhaltigkeit zunehmend im Fokus. Mit der Ausstellung CRITICAL CONSUMPTION öffnet das MAK den kritischen Blick dafür.

Über ein Jahr lang ist die MAK Galerie Schauplatz für historische Objekte, zeitgenössisches Design und künstlerische Positionen, die Anstöße zur Auseinandersetzung mit aktuellen Fragen unserer Zeit liefern: „Welchen Wert hat unsere Kleidung?“ oder „Wer kann sich Konsumverweigerung überhaupt leisten?“

"Von den Nachhaltigkeitsthemen ist es eines, das bereits gut in der breiten Öffentlichkeit angekommen ist", so MAK-Generaldirektorin Lilli Hollein bei einer Pressekonferenz zur Eröffnung. Das Thema beinhalte aber viele Ansätze, "die man verstärken, illustrieren und diskutieren" müsse. "Das ist in diesem Raum kondensiert." In mehreren Blöcken wird in der Schau u.a. erzählt, woher Konsumverhalten und Modebegriff kommen. "Und wir zeigen Strategien des Bewahren und Erhaltens", betonte die Museumschefin, ebenso den "Beitrag, den jeder Einzelne leisten kann, ohne dass es der Lust an Mode zuwider läuft".

Historische Objekte in der Ausstellung verdeutlichen, wie sich der Modekonsum ausgehend von der Industriellen Revolution im Globalen Norden entwickelt hat. Veranschaulicht werden Technologie- und Materialinnovationen ebenso wie die Entfaltung der urbanen Shopping-Kultur. Künstlerische Positionen beziehen sich auf die komplexe Verflechtung von Konsum und Produktion sowie deren globale Auswirkung. Auch Lösungen zum Recycling werden angeboten: eine Tasche aus Lkw-Planen etwa, oder ein aus französischen Militärportemonnaies gefertigtes Kleid.

Besucher:innen "finden hier auch die Möglichkeit, sich für zu Hause eine Kleiderschrankanalyse mitzunehmen, um sich mit dem eigenen Modekonsum auseinanderzusetzen", erläuterte Ausstellungskuratorin Lara Steinhäußler. Die Kustodin der MAK Sammlung Textilien und Teppiche wies außerdem auf eine T-Shirt-Installation hin. Auf den Leiberln sind Fakten, z.B. Wasserverbrauch bei der Produktion, und Zitate aufgedruckt. Angreifen wird ausdrücklich erwünscht.

Ausstellungsdauer:
30.8.2023–8.9.2024
Öffnungszeiten:
Di 10–21 Uhr, Mi bis So 10–18 Uhr