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© Stefanie Moshammer

Theater

Der nackte Wahnsinn (Noises Off)

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Die Inszenierung Der nackte Wahnsinn (Noises Off) ist eine Übernahme vom Residenztheater München.

Der Regisseur ist mit seinen Nerven am Ende. In nicht einmal 24 Stunden wird die Theaterpremiere der Komödie Nackte Tatsachen stattfinden, und die Schauspieler versagen. Oder haben sie sich gegen ihn verschworen? Gut, die Probenzeit war kurz für diesen Tür­auf­Tür­zu­Reigen aus Zufällen, Verwechslungen, Koinzidenzen, es geht um Steuerhinterziehung, Immobiliendeals, Quickies und Familienzusammenführung, kurz: ein Potpourri menschlicher Leidenschaften.
Die Generalprobe ist endlich holprig überstanden, doch nach dem Spiel ist vor dem Spiel: Das Stück beginnt noch einmal, und diesmal sehen wir dem Ensemble von der Hinterbühne aus zu. Es ist Zeit vergangen, die Inszenierung weist einigen Verschleiß auf, die amourösen Verwicklungen fordern ihren Tribut, Spielverabredungen sind längst Verhandlungssache, doch auf magische Weise gibt es keine Toten, sondern den erlösenden Schlussvorhang. Und dann sehen wir das Stück ein drittes Mal – nimmt das denn nie ein Ende? Nein.

Das hört nicht auf. Michael Frayn benutzt in seiner berühmten Komödie das Spiel im Spiel und lässt uns durch diese (unendlich fortsetzbare) Entgrenzung über Wahrheit und Fiktion, Kunst und deren Produktion nachdenken und das Spiel und dessen kostbaren Freiheitsmoment feiern.