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© Landestheater Niederösterreich

Theater

Der Zauberberg

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Ein Menschheitsbuch, so nannte Thomas Mann sein 1924 erschienenes Opus magnum. Die Regisseurin Sara Ostertag, die für ihre poetisch-musikalischen Inszenierungen vielfach ausgezeichnet wurde, überprüft den intellektuellen Abenteuerroman als Parabel auf die heutige Wohlstandsgesellschaft.

Thomas Mann
Eine Koproduktion mit
Les Théâtres de la Ville de Luxembourg

Inszenierung Sara Ostertag
Bühne Nanna Neudeck
Kostüme Clio Van Aerde
Musik Clara Luzia

Mit Tim Breyvogel, Bettina Kerl, Laura Laufenberg, Clara Luzia, Tilman Rose, Michael Scherff, Jeanne Werner

Hoch oben in den Schweizer Alpen liegt das Sanatorium Berghof. Während Europa im frühen 20. Jahrhundert von Innovationen und Reformen, Krisen und Kriegen in Atem
gehalten wird, vergeht hier in der elitären Lungenheilanstalt „die Zeit ganz anders“. Liegekuren, lange Spaziergänge im Schnee und fünf ausgiebige Mahlzeiten bestimmen die tägliche Routine, die nur von pointierten Debatten unterbrochen wird. Die internationale Patientenschaft ist auf vielen Gebieten bewandert, sei es Biologie, Kosmologie oder Kunst. Aber das Kranksein und die Therapien schaffen eine eigenartige Distanz zum Weltenlauf. Eingewickelt in dicke Decken richtet sich der Blick nach innen, auf große Fragen des Menschseins und die Nähe zum Tod.

Diese faszinierende Atmosphäre zieht Hans Castorp sofort in ihren Bann. Der junge Schiffbautechniker kommt als Zaungast in den Berghof, um seinen Cousin zu besuchen.
Schon bald nimmt Castorp auf Anraten von Oberarzt Dr. Behrens an den medizinischen Kuren teil. Er befreundet sich mit dem italienischen Schriftsteller Lodovico Settembrini
und ist gebannt von der widerspenstigen Schönheit der Russin Clawdia Chauchat. Der norddeutsche „Parzival“ lernt im Berghof die Liebe kennen, Eifersucht und Abgründe, intellektuelle Freiheit und die gewaltige Schönheit der Natur. Bis hinter den Bergspitzen der Vorabend des Ersten Weltkriegs dämmert.