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© David Mase

Theater

Die letzten Tage der Menschheit

Showtimes

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20:30 - 23:59
Theaterhalle 11
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Messeparkplatz

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Im Rahmen des 1. Klagenfurter Pandiemie Festivals. Text von Karl Kraus, Lesungen des Klagenfurter Ensembles.

eingerichtet von Michael Kuglitsch mit: Angie Mautz, Seraphine Rastl, Michael Kuglitsch, Gerhard Lehner, Gernot Piff.

Karls Kraus’ epochales Werk als Lesetheater, weitgehend gestaltet nach der Textauswahl von Helmut Qualtinger

Zweifelsohne war der Erste Weltkrieg mit seiner bis dahin nicht gekannten Rationalität und Effektivität des Tötens ein Ereignis von apokalyptischer Kraft. Aber es war eben nicht nur der Krieg selbst Ausdruck dieser Apokalypse, sondern parallel dazu auch das Propagandageheul, das sich rund um das industrielle Morden auf den Schlachtfeldern wie ein Schattendämon zum Kriegslärm erhob.

Diesen verbalen Krieg, eine Mischung aus Hybris, Geilheit, Fanatismus und Dummheit, macht Karl Kraus wie kein anderer in seinem dramatischen Jahrhundertwerk „Die Letzten Tage der Menschheit“ zum Fanal gegen den Wahnsinn, in den sich die Menschheit treibt, sobald sie Anstand und Augenmaß verliert. Auch wir Gegenwärtigen sind nicht davor gefeit, erneut in Abgründe zu sehen, deren Geheul aus der Tiefe sich im Nu in schlagende Realität verwandeln kann, als handelte es sich um eine selbsterfüllende Prophezeiung. Denn auch heute haben Apokalypsen bzw. mehr oder weniger phantasievolle Varianten apokalyptischer Szenarien wieder Konjunktur.

Umso mehr erachten wir es als unsere Aufgabe, die literarische Warnung des Meisters der sprachlichen Salti auch heute wieder zu zitieren. Wohl auch aus Spaß an der Freud, den uns ein schier unerschöpflicher Fundus an verbaler Pointe beschert. Ebenso aber auch als Mahnung, in Zeiten von Social Media und Fake-News gerade auch die Sprache und ihre zersetzend agitatorische Macht nicht aus dem Auge zu verlieren.