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„They are criminal. They are killing people. They are killing the planet.“ (Jane Fonda)

Die OMV steht aktuell im Fokus der medialen Berichterstattung: So entlarvte Jane Fonda kürzlich medienwirksam das Greenwashing des Mineralölkonzerns beim Opernball. Gleichzeitig bezieht Österreich sein Gas überwiegend aus Russland – trotz Russlands Angriffskrieg in der Ukraine und der damit einhergehenden, weitreichenden europäischen Sanktionen. Die OMV, die als teilstaatlicher Konzern unsere Gasversorgung sicherstellt, erklärt dies mit langfristigen, quasi unkündbaren Verträgen. Abgeschlossen wurden diese Verträge unter Rainer Seele – dem im Sommer 2021 plötzlich zurückgetretenen Vorstandchef des Unternehmens.

Bereits seit 2020 recherchieren die Journalist*innen des investigativen Magazins DOSSIER über Rainer Seele und diesen Konzern, der mit seinen über 20.000 Mitarbeiter*innen einer der wenigen österreichischen Big Player auf internationalem Parkett ist. Kritische Berichterstattung über den Milliardenkonzern gab es zuvor kaum und wenn, dann fiel sie auffallend handzahm aus – schließlich ist die OMV einer der größten Werbepartner im österreichischen Inseratengeschäft und Großsponsor. Bei DOSSIER kann man allerdings nicht inserieren. Deswegen entschließt sich das Recherchekollektiv zu einer großen, risikoreichen Untersuchung des OMV-Komplexes und all seiner Schattenseiten. Und setzt dabei alles aufs Spiel: Der teilstaatliche Mineralölkonzern reagiert auf die kritische Berichterstattung der Investigativplattform mit einer Schadensersatzklage in der Höhe von 130.000 Euro. „Eine klassische Einschüchterungsklage“, nennt es Rechtsanwältin Maria Windhager. Es war hierzulande eine der ersten SLAPP-Klagen nach US-amerikanischem Vorbild. Nach kollektiver Unterstützung aus der Zivilgesellschaft, der gesamten Medienlandschaft, NGOs und der Politik geriet die Chefetage der OMV unter solchen Druck, dass sich eine Kettenreaktion von historischen Ereignissen in Gang setzte.

Autor und Regisseur Calle Fuhr bringt nach „Heldenplätze“ (2021) mit „Die Redaktion“ nun erneut eine folgenreiche Investigativ-Recherche auf die Bühne. Inspiriert von Filmen wie SHE SAID und SPOTLIGHT kreiert der gebürtige Düsseldorfer Calle Fuhr ein augenöffnendes Stück über Journalismus – und gleichzeitig einen Thriller über fragwürdige Vorgänge in den Chefetagen der österreichischen Politik und Wirtschaft.