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© Elif Saydam, Staatsbibliothek (Stabi), Potsdamer Platz (Detail), 2022. Courtesy die Künstler_in und Tanya Leighton, Berlin / Los Angeles. Foto: Julien Gremaud. Design: Anna Neuner.

die Wissen

Showtimes

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Nooshin Askari, Hiwa K, Michelle & Noel Keserwany, Elif Saydam, Vina Yun mit Moshtari Hilal

Schauen wir auf die deutsche Grammatik mit ihren drei Artikeln, Singular und Plural: „das Wissen“, heißt es, sächlich und laut Duden nur in Einzahl möglich, einen neutralen Kanon andeutend. Einen Kanon, der unterscheidet, was richtig und was falsch ist. Etwas, das es zu lernen gilt, vielleicht sogar auswendig, und dann wiedergegeben werden kann, wenn danach gefragt wird. Menschen mit mehrfachen Zugehörigkeiten, Sehnsüchten und pluralen Erfahrungshorizonten kennen mehr als das; sie verkörpern und leben die Wissen unterschiedlicher Situationen und Zusammenhänge. Sie können gleichzeitig mehrfach fühlen und haben kontinuierlich erfahren (müssen), wie ortsgebunden und kontextspezifisch Wissen sind. Dass die Frage, was richtig und falsch ist, nicht überall, mit jeder Person und in jedem Moment gleich beantwortet werden kann, ist ihre gelebte Erfahrung. Die Wissen manifestieren sich körperlich. Sie sind eingeschrieben, manchmal versöhnend, manchmal antagonistisch, aber immer präsent.

Der zweite Teil der TAXISPALAIS-Trilogie zu Fragen des Zusammenlebens und darüber, wie wir Diskurse um mehrfache Zugehörigkeiten in Westeuropa adäquater denken und praktizieren können, wird gestaltet von Künstler_innen, die mit diesen Wissen arbeiten und sie durch ihre Kunst teilen.

Kuratiert von Setareh Shahbazi & Nina Tabassomi