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© Lupi Spuma

Theater

Dritte republik (eine vermessung)

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Österreichische Erstaufführung - Teil Drei der Kronlandsaga.

Eine Landvermesserin steigt in Wien in einen „Postzug“ und an der Endstation, nach einer strapaziösen Fahrt durch kriegsversehrte, entvölkerte Landschaften, wieder aus. Ihr Auftrag: die Grenze neu vermessen.

Orientierungslos irrt sie mit einem riesigen Überseekoffer voller Präzisionsmessinstrumente durch einen Schneesturm. Bei einem einsamen Haus am Waldrand klopft sie an, ihr öffnet ein Kutscher ohne Kutsche, der sich ihr als Weggefährte aufdrängt. Zusammen begegnen sie skurrilen, ratlosen, verlorenen Gestalten, doch die Suche nach der zu markierenden Grenze bleibt vergeblich …

Thomas Köck ist einer der herausforderndsten und gefragtesten Dramatikerinnen Österreichs, der mit bildgewaltiger Sprache Phänomene und Akteurinnen der politischen Gegenwart geschichtsmetaphorisch und höchst theatral fasst. Nicht umsonst spielt „dritte republik“ im Titel auf die 1994 unter Jörg Haider verfasste Programmschrift „Weil das Land sich ändern muss! Auf dem Weg in die Dritte Republik“ an, in der ein Umbau Österreichs von einer parlamentarischen Demokratie zu einem Staat unter der quasi alleinigen Führung eines direktgewählten Staatslenkers mit umfassenden Befugnissen skizziert wird. Doch das ist nur eine von vielen Ebenen und popkulturellen Referenzen von Jim Jarmusch bis Arnold Schönberg, die Köck in seinem neuesten Text kurzschließt. Was daraus entsteht, ist das Panorama eines taumelnden Kontinents zwischen europäischem Traum und nationalstaatlichen Sehnsüchten.

REGIE Anita Vulesica
MIT Frieder Langenberger, Katrija Lehmann, Evamaria Salcher, Werner Strenger, Lukas Walcher, Schauspiel-Studierenden der KUG sowie einem Kinderchor (als Tonaufnahme)