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Theater

Eskalation Ordinär

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Der Arbeitslose Helmut Brennwert stärkt sich an einer Imbissbude für sein Bewerbungsgespräch in einer Sparkasse. Seine Verlobte droht damit, ihn zu verlassen, wenn es mit dem Job nichts wird. Ausgerechnet der Mann, bei dem er sich vorstellen soll, beschmiert Brennwerts einzigen guten Anzug mit scharfem Senf. Sein Abstieg, der längst begann, nimmt damit rasante Fahrt auf. Eine Demütigung folgt auf die nächste. Brennwert wird beschimpft, getreten, erniedrigt, vergewaltigt und zum Hund degradiert. Er wird das „Dreckschwein“ und der Fußabtreter, den die versammelte Gesellschaft offenbar braucht, um sich wieder mal so richtig gut zu fühlen. Nur einmal gelingt es ihm noch, so etwas wie Achtung zu erringen. Er wütet für die Reaktivierung des deutschen Eichenwaldes und punktet bei allen, auch bei dem alten Ehepaar, das alle Episoden seiner Talfahrt mehr oder minder genüßlich verfolgt. Sein Ruhm ist allerdings von kurzer Dauer: „Hoffentlich gibt es kein ewiges Leben. Hoffentlich gibt es keine ewige Arbeitslosigkeit.“ …

Regisseur Ali M. Abdullah greift in Werner Schwabs Theatertext von Anfang der 90er Jahre eines der virulentesten Themen unserer Gegenwart auf: Arbeitslosigkeit als der größte anzunehmende Unfall in einer auf Vorteilssuche bedachten Welt.