© Julia Kampichler

Theater

Europa in Szene: AUDIENZ + Nach(t)gedanken

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Vaněk, einst bekannter Schriftsteller, jetzt Hilfsarbeiter in einer Brauerei, wird zur „Audienz“ beim Braumeister gerufen. In totalitären Systemen überwacht jede:r alle. Ein solches System ist diese Brauerei. Für eine Beförderung soll Vaněk Spitzelberichte über seine ehemaligen Kolleg:innen anlegen. Aus Prinzip lehnt er ab, wird aber unmittelbar durch seinen Vorgesetzten mit der autoritären Gewalt der Überwacher konfrontiert. Spätestens jetzt wird Vaněk zum Dissidenten.

Havel schrieb Audienz als Teil einer Trilogie um den Bühnenautor Vaněk in der Zeit nach der Niederschlagung des Prager Frühlings, als das kommunistische Regime seine totalitären Züge wieder voll re-etabliert hatte. Nicht nur in der Figur des Schriftstellers Vaněk zeigen sich starke autobiografische Züge – auch verschiedene Verweise auf Freunde Havels, wie den Autor Pavel Kohout, finden sich.

In einer Zeit, in der das Autoritäre wieder erstarkt, sich ausbreitet und Demokratien bedroht, liest sich das vermeintlich Absurde in Audienz wie ein Kommentar auf aktuelle Geschehnisse.