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Faust - Theater der Mitte

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Von Johann Wolfgang von Goethe Regie Benjamin Blaikner
Musik Roli Wesp Ausstattung Franziska Krug
Mit Max Pfnür (Schauspiel und Textfassung) Produktion Theater der Mitte
Spieldauer ca. 330 minPause nach ca. 90 min
Ein Mensch leidet einsam an seinem Mangel an Resonanz in der Welt. Abgekapselt sehnt er sich nach mehr, als nur ein Teil derselben zu sein. Er will mehr als begreifen – er will ergreifen, sich ermächtigen und die Welt formen. Er will sie sich zu eigen machen und sich selbst in ihr verewigt sehen.

„Zum Augenblicke dürft ich sagen:
Verweile doch, du bist so schön!
Es kann die Spur von meinen Erdentagen nicht in Äonen untergehn.“

Aus zwei Seelen in der Brust erwächst in diesem Mono-Drama ein vielstimmiger Chor. Max Pfnür spielt in dieser abendfüllenden, gewaltigen Solo-Performance alle Figuren aus FAUST I und II.

Die ewige Tragödie vom Strebenden und seiner Verantwortung

„Faust“ ist nicht tot! Auf der Kuppe seines Dammes, im Kampf gegen die Natur- und Schicksalsgewalten zusammengesackt und durch Margaretes zärtliche Fürsprache, gegen jedes höhere Recht, dem Teufel entrissen, entwindet er sich ein ums andere Mal dem Staub der Geschichte, den er durch Schul- und Theaterkonventionen zuweilen anzusetzen beginnt. Doch jedes aufmerksame Studium des über 200 Jahre alten Textes offenbart ihn als das zeitlose Werk eines Universalisten, das damals wie heute die großen menschlichen Herausforderung im Streben nach mehr, offenlegt. Nach mehr Bedeutung, nach mehr Genuss, nach mehr Gefühl, nach mehr Bestimmung, nach mehr Einfluss im Zeit- und Weltenwandel.

Es ist ebenso die Geschichte des althergebrachten, westlich geprägten Fortschritts- und Kolonialisierungsdrangs, so wie die Skizze aktuellen Ringens des Individuums um Glück und Vervollkommnung.

Mit jeder Episode der Tragödie, vom Gretchen-Drama bis zur Unterwerfung der Natur im monumentalen Dammbau, steigert sich die Frage nach der Verantwortung des Tätigen. Kritisch legt das Theater offen, wo und wie sich das Verantwortungsgefühl durch den Mephistopheles beschwichtigen lässt – wo ein jeder sich schon einmal sagte: „Das steht mir zu!“, „Das ist das Mittel wert!“


„Und was der ganzen Menschheit zugeteilt ist
will ich in meinem innern Selbst genießen.
Mit meinem Geist das Höchst und Tiefste greifen.
Ihr Wohl und Weh auf meinen Busen häufen
Und so mein eigen Selbst zu ihrem Selbst erweitern
Und wie sie selbst am End'
Auch ich zerscheitern!“