© Sujet: Finstergewächse

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Es beginnt fast nebenbei, leicht und frühsommerlich. Ein Tag im Mai 1948. Die einundzwanzigjährige Dichterin und Philosophiestudentin Ingeborg Bachmann ist eine umschwärmte junge Frau, als ihr im Wiener Haus des Malers Edgar Jené ein junger Mann vorgestellt wird: Paul Celan.

Von jenem Maitag aus spannt sich das Drama dieser Begegnung in das Leben der beiden Dichter hinein, die von da an miteinander und gegeneinander ihren Weg suchen, ein jeder mit seiner eigenen Herkunft und seiner eigenen Geschichte geschlagen. Ingeborg Bachmann ist die Tochter eines früh der NSDAP beigetretenen Kärntner Lehrers, der als Offizier den Zweiten Weltkrieg mitgetragen hatte; Paul Celan ein aus Czernowitz gebürtiger staatenloser Jude deutscher Sprache, dessen Eltern in einem deutschen Konzentrationslager ermordet wurden und der ein rumänisches Arbeitslager unter schwierigsten Bedingungen überstanden hat. Doch in jenem Mai 1948 ist es Frühling in Wien, und die, die hier aufeinandertreffen, haben überlebt. Und so beginnt das, was beider Leben und Schreiben verändern wird. Denn die Briefe Ingeborg Bachmanns und Paul Celans dokumentieren nicht nur ein existentielles Ringen um die deutsche Sprache im Angesicht der historischen Katastrophe, sondern offenbaren auch einen verzweifelten Kampf um private Verständigung und poetisches Verstehen.