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Here we are! Frauen im Design 1900 - heute

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Frauen haben entscheidende Beiträge zur Entwicklung des modernen Designs geleistet und sind dennoch in der Designgeschichte unterrepräsentiert. Um gegenzusteuern, zeigt das Möbelmuseum Wien ab Freitag und bis 30. Juni die Sonderausstellung "Here We Are! Frauen im Design 1900 - heute". Zu sehen sind laut den Presseunterlagen Werke von rund 80 bekannten und weniger bekannten Designerinnen, die unseren Alltag mit Möbeln, Stoffen und Interieurs prägten.

Die Ausstellung ist vom deutschen Vitra Design Museum konzipiert und hat zum Ziel, einen Prozess in Gang zu setzen. "Wir zeigen, dass es neben den wenigen sehr bekannten Namen wie Eileen Gray oder Charlotte Perriand etliche Designerinnen gibt, deren (Wieder-)Entdeckung sich lohnt", wurde Mateo Kries, Direktor des Vitra Design Museums, zitiert. Zwar sei die Gleichberechtigung heutzutage fortgeschritten, aber noch immer würden unsichtbare Barrieren und Stereotypen bestehen.

Die Ausstellung ist in vier Bereiche gegliedert, die durch 120 Jahre Designgeschichte führen. Im ersten Bereich wird die Entwicklung des modernen Designs um 1900 in Europa und den USA beleuchtet, wobei sich Frauen zu dieser Zeit aufgrund besserer Ausbildungsbedingungen zwar zunehmend professionalisierten, aber weiterhin oft in traditionelle Rollenbilder gedrängt wurden. Erste internationale Erfolge verbuchten Perriand, Gray oder auch Clara Porset erst von 1920 bis 1950 - dem zweiten Teil der Ausstellung. Viele Designerinnen dieser Zeit arbeiteten eng mit ihrem jeweiligen Partner zusammen und standen dabei im Schatten dieser, obwohl sie in vielen Fällen deutlich wichtigere Beiträge zu dem Werk leisteten, wie laut Aussendung in der Schau aufgezeigt wird.

Von 1950 bis 1980 veränderten sich die Rollenbilder und die Möglichkeiten von Frauen im Design nicht zuletzt aufgrund einer zweiten Welle des Feminismus stetig weiter. Angeführt seien etwa die Marimekko-Designs der 70er-Jahre oder auch die von Galina Balaschowa gestalteten futuristischen Interieurs für russische Raumkapseln. Schlussendlich kommt die Ausstellung in der Gegenwart an, wo Werke von Matali Crasset, Inga Sempé oder auch Ilse Crawford belegen sollen, dass Frauen im Design heute ebenso selbstverständlich international erfolgreich sind wie Männer. Präsentiert wird auch eine Auswahl aktueller Initiativen, die zeigen, "wie der feministische Diskurs in Design und Architektur die Muster von Autorenschaft, Ausbildung und Anerkennung hinterfragt und mit Diversität und Intersektionalität in Zusammenhang stellt". So thematisiert etwa das Kollektiv Matri-Archi(tecture) in der Arbeit "Weaving Constellations of Identity" persönliche Erfahrungen afrikanischer und Schwarzer Designerinnen.

Wer eine Führung durch die Ausstellung in Anspruch nehmen will, hat dazu jeden Sonntag und an Feiertagen um 15 Uhr Gelegenheit. Zusätzlich stehen anlässlich des Weltfrauentags am Freitag, 8. März, Sonderführungen im Möbelmuseum am Programm - auch zum Leben der Habsburgerinnen sowie zu Gemeinsamkeiten und Unterschieden von der historischen Person Kaiserin Elisabeth zur Filmfigur Sissi.