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© Alina Volk

Gruppenausstellung: Piero Zuccaro, Stefania Orrù, Kevin A. Rausch

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Öffnungszeiten der Ausstellung Fr & Sa 15 – 20 Uhr So 11 – 16 Uhr Und nach telefonischer Voranmeldung unter +43 0650 9563097
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Herangehensweisen und Methoden variieren und umfassen die Medien Malerei, digitalen und analogen Film. Neben dichten, abstrakten Ölgemälden und Werken, die sich antiker Techniken und Materialien, wie Fresko, Tempera und Pigmenten, bedienen, werden filmische Installation präsentiert, die die Gemeinsamkeit einer lebendigen Bildsprache der KünstlerInnen unterstreicht.

In diesem Aufeinandertreffen von Zuccaro, Orrù und Rausch zerstreuen sich die Oberflächlichkeiten von kulturell geprägten und geografisch bedingten Grenzen und erlauben der Betrachterin, die sinnliche Intensität und nuancierte Kunstfertigkeit in den ausgestellten Werken zu erleben.

 Piero Zuccaro malt großflächig angelegte Bilder, die zunächst durch ihre Beschaffenheit der Oberfläche von dichter, üppiger Materialität den Blick auf sich ziehen. Abgesehen von der Größe ihres Formates wirken die Bilder großzügig, sogar verschwenderisch. Auf der pastosen Bildfläche, von unzähligen Varianten an Strukturen und einem weiten Spektrum an Farbigkeit, erscheinen Linien, die, einem Relief ähnlich, direkt in die Materie gekerbt werden. Sie schneiden, pflügen die Bildfläche und erzeugen Bewegung und Dynamik. Die niemals glatten Oberflächen der Bilder erinnern an Strukturen und Beschaffenheiten wie sie in der Natur vorkommen – Baumrinden, trockener Lehm, Formationen von Gesteinssediment, bewegtes Wasser. Es sind intensive, energievolle Bilder mit einer aus der Verbundenheit zur Natur inspirierten Oberflächenstruktur, die gleichzeitig, in einem emotionalen, direkten Malakt, ihren Ausdruck in der engen Verbindung mit der eigenen Körperlichkeit finden.

 Stefania Orrù greift in ihren Bildern auf alte Herstellungstechniken, wie Affresco, Tempera auf Pappe und Scagliola zurück. Sie sind die Basis und zugleich Ausgangspunkt einer Geschichte. Der Geschichte hinter dem vordergründigen Erscheinungsbild an der Oberfläche, die der Künstlerin wichtig ist. In Abfolgen von Arbeitsschritten, wie wiederholtem Schleifen und Bürsten, lässt der Arbeitsprozess das Kunstwerk langsam wachsen, entwickelt sich der raue Untergrund zu einer glatten Oberfläche. Es erscheinen kleinteilige Flecken in chanchierenden Farbverläufen, flächendeckend, die sich in Formationen verdichten, oder sich ausbreiten und im Bild bewegt und lebendig wirken. Oft geben Linien von feiner Geometrie eine Richtung vor. So entsteht der Eindruck von Fließen, Schweben oder Durcheinandertanzen der Struktur. Einzelne Flecken, die im Vordergrund auftauchen, vermitteln Räumlichkeit. Andere Bilder von Stefania Orrù erscheinen wie Fresken, die Anteile an Raum und Architektur, wie Kuppeln oder Fenster, aufweisen. Es ist die Tiefe einer Geschichte, eine starke Aura, die den Reiz dieser Bilder ausmacht.

 Kevin A. Rausch legt in seinen Arbeiten den Fokus auf das Individuum, auf den Menschen inmitten seines Lebensraumes, seiner Suche nach einem Platz in der Gesellschaft, seiner Unzulänglichkeit, seinen Illusionen, der tiefen Sehnsucht nach Verbindung. Er richtet seinen Blick auf die Sehnsucht von Charakteren, die nicht nur durch die landschaftlich angelegten Bildräume wandern, sondern auch in Gestalt von Skulpturen in Erscheinung treten. Es ist ein thematisiertes Feld, das auch im Medium Film , wie in „Napule“ zum Ausdruck kommt.