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Die Ausstellung findet im Projektraum Viktor Bucher im zweiten Wiener Gemeindebezirk statt.

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Während üblicherweise materielle Bilder visuelle, prinzipiell ikonische Zeichen bilden und in ihrer Grösse als durch Rahmen begrenzte, flächige Objekte betrachtet werden, fehlt diesen zumeist die Sprache in Form von TEXTEN, um bestimmte kognitive Operationen effektiv auszulösen.

Die Standardisierung von Bildern im Prozess ihrer massenhaften, medialen Verwendung bedingt eine generelle Abnahme visueller Informativität und diese verkommen so nicht selten zum redundanten Dekorationselement oder zu einer visuellen Schablone.

Der uneingeschränkte Zugang zu Informationen vergrössert den Fluss an visuellen Eindrücken. Das Bild wird zum Wort, zur Mitteilung. Hadrien Dussoix beschreitet den umgekehrten Weg. Man kann seine Arbeiten als „visualisierte Wortkunst“ bezeichnen, indem er verbales Zeichenmaterial verwendet und es im Sinne der Malerei oder der Bildenden Kunst plakativ und ornamental zum Zweck der Erstellung eines SPRACHKUNSTWERKES benutzt. Er analysiert die Medienwelt mit einem Augenmerk auf ihre Tonlandschaft. Er sondert aus ihr Worte oder Sätze, die er jeweils in seinem Notizblock niederschreibt. In seinen Wortspielen und Schlagworten kommt dem Moment der SELBSTREFLEXION eine zentrale Bedeutung zu. So reflektiert das Wort unverschlüsselt die real existierende Wirklichkeit und erzeugt individuelle Bilder im Auge des Betrachters.

Man kann an dieser Stelle durchaus auch von POESIE sprechen, die den Blick vom visualisierten Zeichen wieder auf das DING hin übersetzt. Das Malmittel Spray, dem street-art-painting entlehnt, erlaubt einmal eine schnelle Arbeitsweise, die Reduzierung der Form und damit verbunden einen starken visuellen Ausdruck. Dussoix verwendet diese Technik auf Wänden und an der Decke, malt zeitgenössische Fresken ohne jede Verfeinerung. Die Farbe rinnt, der Strich ist breit, die Sätze flashen. Man findet diese Malweise auch in einer Vielzahl an gemalten und gedripptenLeinwänden, die raffiniert wirken und an Pop Art erinnern – glatte und reine Oberflächen, Acryl oder fliessender Lack und darüber in grossen Lettern die markanten Satzfragmente TIME WILL TELL, MORE MORE MORE oder JUST PUSH PLAY ... So mischen sich und stehen einander gegenüber alle seine Inspirationsquellen, die da reichen von street-art und PUNK bis hin zu Trash- und afrikanischer Kunst.

Laufzeit: 4.05.2023 – 9.06.2023