© Anna Stöcher

Theater

Heinrich 5

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Heinrich 5

Von Gernot Plass
Frei nach William Shakespeare

Der Krieg: der „Vater aller Dinge“. Die ur-dramatische Handlung. Die dunkle Quelle aller gesellschaftlichen und politischen Veränderung. Krieg wird verherrlicht und verteufelt. Immer aber muss er verarbeitet werden.

Shakespeare hat innerhalb seiner Königsdramen den Krieg nur einmal hochleben lassen, seine sonst so bewundernswerte „neutrale“ Position verlassen und aus der Sicht des Engländers eine dramatische Erzählung rund um den jung verstorbenen Lancaster-König Henry V gesponnen. Die Lichtgestalt. Der gerechte König, über dem der Kriegsgott sein Füllhorn des Erfolges ausleert. Heinrich V – bis heute eines seiner erfolgreichsten Stücke. Man könnte es mit modernen Begriffen als ein „Propaganda-Narrativ“ lesen, das von Englands Größe und Kampfkraft, vor allem aber auch vom kleinen proletarischen Kriegsmann erzählt, der beseelt in der Schlachtenreihe neben einem charismatischen, ihn als „Bruder“ anredenden Staatsoberhaupt zur Höchstleistung sich aufrafft.

Was veranlasst einen Staat seinen Nachbarn zu überfallen? Welche Interessen treiben den Krieg? Innere Spannungen? Gier? Großmacht-Phantasien? Dieses heiße Eisen fassen wir im TAG an und versuchen, es mittels der gewieften Überschreibung neu einzuordnen und abzukühlen an unserer heutigen Situation. Gernot Plass nimmt den Faden, den er mit RICHARD 2 begonnen und mit HEINRICH 4 weitergesponnen hat, wieder auf und versucht aus (leider) gegebenen Anlass den dritten Akt der großen shakespeareschen Königsdramen zu seinem befragenswerten Ende zu führen.
 

Vorstellungsdauer: ca. 100 Minuten, keine Pause

Mit:
Jens Claßen
Andreas Gaida
Markus Hamele
Michaela Kaspar
Raphael Nicholas
Lisa Schrammel
Georg Schubert

Text & Regie: Gernot Plass
Ausstattung: Alexandra Burgstaller
Musik: Dr. Plass
Dramaturgie: Tina Clausen
Regieassistenz: Renate Vavera