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© Yasuhiro Tani

Ho Rui An - The Ends of a Long Boom

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Sa: 11:00 - 19:00 Uhr
So: 11:00 - 19:00 Uhr

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Die Einzelausstellung von Ho Rui An zeigt Video- und Performancearbeiten aus den letzten Jahren sowie neue Werke, die der aus Singapur stammende Künstler mit ihnen in Verbindung setzt.

Kurator*in Anne Faucheret

Ho Rui An erzählt Geschichten, aber anders. In perfekt inszenierten Lecture Performances legt er mithilfe von verschiedenen Bildern, Büchern und anderen Requisiten bisher verborgene Geschichten offen. So dreht sich Asia, the Unmiraculous (2018) um die westliche Vorstellung von Asien und um das sogenannte ostasiatische Wunder – das rasante Wirtschaftswachstum der vier asiatischen Tigerstaaten zwischen den 1960er- und 1990er-Jahren, das mit der Finanzkrise 1997 endete. Zwischen verschiedenen Zeiten und Orten pendelnd, zeigt der Künstler, dass sowohl die Figur der/des asiatischen Arbeiterin/Arbeiters als auch die des interventionistischen asiatischen Führers stets Teil einer voreingenommenen, rassistischen Vision der wirtschaftlichen und politischen Führung Asien waren, die im Vergleich zum umfassend deregulierten westlichen Liberalismus als unvollkommen angesehen wurde ‒ und wird. In Student Bodies (2019) beginnt der Künstler seine Erzählung mit den „Chōshū Five“ ‒ politischen Schlüsselfiguren Japans während der frühen Meiji-Ära (1868‒1877), die zum Studium nach London geschickt wurden ‒ und wendet sich dann der Untersuchung der westlichen, also ultraliberalen, Ausbildung zahlreicher asiatischer Bürokraten seit jener Zeit zu.

Ho findet sein Material in der Fachliteratur, auf den Titelseiten von Nachrichtenmagazinen, in Hollywood-Filmen und Ausstellungsdisplays. Er operiert zwischen Erzählung, ikonografischer Untersuchung, ökonomischer Analyse und journalistischer Investigation, wobei er manchmal einer unerbittlichen Logik folgt, dann aber wieder thematisch springt oder sich treiben lässt ‒ und das immer mit subtilem Witz. Trotz der Vielfalt der verwendeten Methoden, Themen und Bilder haben Hos Arbeiten einen gemeinsamen Nenner: seine Analyse der Art und Weise, wie der (vom Westen kontrollierte) Finanzkapitalismus und dessen Ideologie der Deregulierung mit allen Mitteln alle Regionen der Erde sowie alle Bereiche des Lebens durchdrungen haben ‒ sogar den des Imaginären.