© Eric Hope/hdgö, cc-by nc 4.0

Holidays in Austria. Ein Urlaubsland erfindet sich neu

Showtimes

10:00 - 18:00
Haus der Geschichte

Am 13. März 2024 eröffnet die Ausstellung Holidays in Austria. Ein Urlaubsland erfindet sich neu auf dem Alma Rosé-Plateau des hdgö. Ausgehend von Reise-Fotoalben eines britischen Paares aus den 1950er Jahren zeichnet die Ausstellung ein Bild der aufstrebenden Tourismusdestination Österreich nach und thematisiert bis heute prägende Vorstellungen von Österreich.  

Was sagen 70 Jahre alte Urlaubserinnerungen über heutige Österreichbilder aus? Wie wurde Österreich zur „Tourismusnation“? Als sich Österreich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der NS-Herrschaft neu erfand, spielte die Idee des Urlaubslandes eine wichtige Rolle: Das von Zerstörung geprägte Österreich verkaufte sich im Ausland als idyllischer Sehnsuchtsort und erschwingliches Reiseziel. Das prägte auch das Selbstverständnis im Inland.

Ausgehend von zwei einzigartigen Reise-Fotoalben eines britischen Paares aus den 1950er Jahren erzählt diese Ausstellung eine wenig beachtete Geschichte: Die neue hdgö-Sonderschau zeichnet das Bild der aufstrebenden Tourismusdestination Österreich nach. Viele überraschende Objekte machen greifbar, wie sehr die Frühphase des Tourismus bis heute nachwirkt. Entdecken Sie, woher die prägenden Klischees und Vorstellungen aus der österreichischen Gegenwart kommen und wie sie sich verändert haben!

Als Humus der Schau dienen zwei Fotoalben des Paares Eric Hope und Joyce Ewens, welche die beiden bei Reisen durch Österreich noch vor Abschluss des Staatsvertrages 1953 und 1954 unternahmen. "Welche Blicke vom frühen Tourismus sind propagiert worden - und welche dieser Bilder sind bei den beiden Reisenden angekommen?", sei eine der Grundfragen bei der Konzeption der Ausstellung gewesen, unterstrich hdgö-Direktorin Monika Sommer bei der Präsentation am Mittwoch.

Im Stile der einstigen Fotoalben mit schwarzem Papier gehalten, sind die Aufnahmen im Alma-Rosé-Plateau in toto präsentiert. In der Rückschau wird deutlich, wie sich ein Land kurz nach dem Zweiten Weltkrieg selbst erfand, ein neues Selbstverständnis als Reise- und Kulturnation entwickelte und das Bild eines illyrischen Sehnsuchtsorts entwarf.

Die Selbstfokussierung auf Kriterien wie Landschaft und Kulinarik gehe nicht zuletzt auf die einst entworfenen Konzepte der Tourismuswerbung zurück, so Kurator Stefan Benedik. Und so spürt man dem Umstand nach, wie sehr Tourismus als Bühne der Selbstrepräsentation eines Landes dienen kann. Wieweit dies auf die eigene Realität zurückspiegelt, können Gäste dann nicht zuletzt mittels einer Selfiestation abgleichen, bei der man ein Birkenmotiv nachstellen oder konterkarieren kann, das Eric und Joyce auf ihrer Reise ablichteten.