© Joerg Landsberg

Theater

Ich bin Carmen und das ist kein Liebeslied

Showtimes

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19:30 - 20:50
Volkstheater
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Eine Siebenjährige, die jeden Mittwoch auf dem Weg zum Geigenunterricht den Teheraner Azadi Platz überquert – in der Hand einen blauen Müllsack, in dem ihr Geigenkasten versteckt ist, um keinen Ärger mit der Sittenpolizei zu bekommen, die Saiten der Geige durch ein Handtuch gedämpft. Mit elf beginnt sie zu singen, in einem Chor, und auch hier muss Klang getarnt werden: der ihrer Stimme – bei ihren Solos bewegt der Rest des Chors synchron die Lippen. Mit siebzehn verlässt Hasti Molavian dann ihre iranische Heimat, um ihren Traum leben zu können: Opernsängerin zu werden. 

„Leben ist Selbstbestimmung, und niemand soll mir mehr vorschreiben dürfen, wie ich zu leben habe, noch, was Musik ist.“ Hasti Molavian, in Deutschland ausgebildete Mezzosopranistin, steht im Zentrum eines interkulturellen iranisch-europäischen Musiktheaterprojekts. Es verbindet assoziativ Molavians autobiographische Erlebnisstränge mit Themen, Motiven und Figuren aus Bizets weltberühmter Opern CARMEN: Träume, Ängste einer vernarbten Vergangenheit – und einen immensen Freiheits- und Selbstbestimmungsdrang. 
Hasti Molavian, seit 2020 festes Ensemblemitglied am Volkstheater, Regisseur Paul-Georg Dittrich und das Komponistenduo Scheuer/Schwencke befragen in ICH BIN CARMEN UND DAS IST KEIN LIEBESLIED die Narrative zweier Welten nach Gesellschafts- und Geschlechterbildern. Sie entwerfen mittels neuartiger Bild-Klang-Kompositionen eine utopische Gegenwelt: zwischen Bizet und persischem Sprechgesang (Naghali), zwischen Teheraner Originalschauplätzen und einem poetischen Erinnerungsraum.