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In Love with Laura. Ein Geheimnis in Marmor

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Rätsel gibt es nicht wenige in der Kunstgeschichte. Einem widmet sich das Kunsthistorische Museum (KHM) in Wien mit seiner aktuellen Ausstellung "In Love with Laura", die ab morgen zu sehen ist. Im Zentrum stehen dabei die neun Marmorbüsten von Francesco Laurana (um 1430 bis 1502), die heute auf Museen in aller Welt verteilt sind. Eine Arbeit findet sich auch in der Kunstkammer Wien, erworben von Erzherzog Leopold Wilhelm im 17. Jahrhundert. Nur: Wer ist die Dame?

Um diese Frage wird bis heute trefflich gestritten, wie auch die von Konrad Schlegel kuratierte Ausstellung zeigt. Einer These zufolge könnte es sich um die rätselhafte Laura handeln, in die sich der italienische Renaissancedichter Francesco Petrarca (1304-1374) unsterblich verliebt hat. Bei einem Kirchgang in Avignon habe er sie erstmals gesehen, doch nach dieser Begegnung würdigte die Frau ihn keines Blickes mehr. Seinen Liebeskummer verarbeitete Petrarca in mehr als 300 Gedichten, die im so genannten "Canzoniere" zu finden sind.

Ob die Marmorbüsten - neben jener aus der Kunstkammer sind auch zwei Exemplare aus der New Yorker Frick Collection zu sehen, die erstmals zeitgleich verliehen wurden - aber tatsächlich jene Laura darstellen? Die Spurensuche beginnt im Kodex Plut. XLI.1, den die Biblioteca Medicea Laurenziana in Florenz dem KHM für die Schau zur Verfügung stellt. Dieses Manuskript des "Canzoniere" enthält auch zwei gezeichnete Porträts von Petrarca und Laura. Hier lasse sich eine "frappierende" Ähnlichkeit zur Wiener Büste feststellen. Zudem bietet die Schau eine Gegenüberstellung der Büste mit Giorgiones gemaltem Bildnis "Laura", was aber eher neue Fragen offenbart, denn Antworten bietet. Selbst nachforschen ist bis 15. Oktober möglich.