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Ines Hochgerner, Benedek Regos - linked

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Die IG Bildende Kunst lädt zur Ausstellung "linked" mit den KünstlerInnen Ines Hochgerner und Benedek Regos ein.

Die Ausstellung "linked" geht der Frage nach dem Verhältnis von Bild (Abbild) und Wirklichkeit nach. Bilder prägen die Wahrnehmung nicht bloß, sie scheinen aktuell dem Sehen geradezu vorgeschaltet und wirken auf diese Weise wesentlich in die Konstruktion von Wirklichkeit mit hinein. Sowohl Ines Hochgerner als auch Benedek Regős stellen grundlegende Fragen nach der „Wirklichkeit“ der Bilder, ihrer Wirkung und Wirksamkeit und damit auch nach den Mechanismen und Subroutinen der visuellen Kultur. Während Benedek Regős in seiner Auseinandersetzung mit der Figur des Kartografen und Landvermessers auch nach politischen Implikationen des Bildes fragt, eröffnen die elliptischen Bildbefragungen von Ines Hochgerner eine medienontologische Dimension.

In der horizontal lose an die Wand gehängten Bildserie Angle and Distance untersucht Benedek Regős beinahe bildpoetisch die Figur des Landvermessers sowie die Praktik des Kartografierens als piktorales Instrument der Ordnung und Organisation von Raum. Die aus unterschiedlichsten Quellen und Zeiten entstammenden Aufnahmen und Darstellungen zeigen weniger den Akt des Vermessens und den Vorgang des Geometrisierens, sie porträtieren vielmehr das Phantasma des Kartierens selbst. Regős verweist damit auf die Konstruiertheit einer Bildregie, die – über Praktiken des Grenzziehens, des sozialen Ein- und Ausschlusses –, auch explizit politische Implikationen hat. In Anspielung und Übertragung auf die eigens gewählte, vorwiegend fotografische Präsentationsform, unterzieht Regős schließlich auch dieses Blickregime, also das fotografische Dispositiv, anspielungsreich einer subtilen Kritik. 

In der raumgreifenden Wandinstallation There are so many horizons von Ines Hochgerner sieht sich der Betrachter einem wandfüllenden, flächigen Bildgefüge gegenüber, das auf der vertikal strukturierten Repetition eines abstrakten Motivs beruht. Das gezeigte SW-Schema lässt entfernt an anthropomorphe Formen oder auch an Spuren einer Bildhandlung denken. In ähnlicher Weise kann man in drei direkt auf dem tapezierten Wandgefüge angebrachte gerahmte Bilder abstrahierte Schemata von Händen erkennen, deren bildliche Erscheinung sich vom Bildgegenstand (Hand) längst gelöst und freigespielt hat. Hochgerner entkoppelt durch reziproke Prozesse der Bildhandlung, durch eine ineinandergreifende Folge von Verfremdung und Abstrahierung zwischen digitalem Druck, Scan und Analogdruck, nicht bloß den Zusammenhang von Bild und Bildgegenstand. Sie konvertiert den anfangs flach anmutenden Bildraum (der Einzeldrucke) zudem in eine mehrdimensionale Bildräumlichkeit, die wesentlich auch die zeitliche Dimension, nämlich das Handeln am und mit dem Bild, in sinnlich erfahrbare Form übersetzt. 

Sowohl Ines Hochgerner als auch Benedek Regős arbeiten mit Bildern, um über Bilder nachdenken zu können. Sie bleiben in ihrer Reflexion dabei nicht bei medienontologischen Überlegungen stehen, sondern fragen, durchaus metapiktoral und abstrakt, nach der je eigenen ästhetischen Wirksamkeit und Performanz des Bildes (Hochgerner) sowie nach dessen Politik und Politisierung (Regős).

 

Öffnungszeiten:

Dienstag 14 bis 18 Uhr
Mittwoch, Donnerstag 10 bis 14 Uhr
Freitag 11 bis 14 Uhr (nur nach Vereinbarung)