© Iv Toshain, THE SKY IS THE LIMIT, 2022_

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Acht ausgewählte Meisterstücke in einer Ausstellung.

In seinen kinetischen Wandobjekten verwendet der bahrainische Künstler Rashid Al Khalifa (*1962 in Bahrain) traditionelle und mittelöstliche Architekturansätze und setzt sie im Spiel mit strukturellen Attributen in einen zeitgenössischen Kontext. Noch bis 4.9. ist im Liechtensteinischen LandesMuseum seine Einzelausstellung „Spectrum“ zu sehen.

Das künstlerische Lebensuniversum von Anouk Lamm Anouk (*1992 in Wien, AT) ist ein in sich Ruhendes, weder binär noch polarisierend. So wie ihre abstrakte „post/pre“ Serie sich aus dem auf der Leinwand mit Wasser gesetzten Kreis, dem Ensō, dem Ausdruck des Moments, des Ephemeren ihren Ausgangspunkt nimmt, sucht sie in ihren Schriften, Zeichnungen und Gemälden stets Ausgewogenheit. Anouk Lamm Anouk ist Preisträgerin des Strabag Art Award 2022.

Jean Charles Blais (*1956 in Nantes, FR) trat Anfang der 1980er-Jahre als Mitglied von Figuration Libre in Erscheinung, ein Kreis französischer Maler, die wie viele andere junge Künstler gegen die etablierte Kunst ihrer Zeit rebellierten. Seine „Leinwände“ aus Schichten abgerissener Plakatwände sind Spiegel seiner Techniken und Experimentierfreudigkeit. Auf diesen beschädigten, eingerissenen und unebenen Untergründen interagiert jedes visuelle Element mit der Oberfläche auf eine Weise, die spontane Impastos, gestische Farbausbrüche oder eine Linie hervorbringt und sich jeder Definition verschließt.

Der Maler Herbert Brandl (*1959 in Graz, AT) ist Vertreter der österreichischen Neuen Wilden. Er studierte Ende der 1970er Jahre an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. 2004 erfolgte der Ruf als Professor an die Kunstakademie in Düsseldorf. Herbert Brandl errang bereits 1992 internationalen Erfolg auf der documenta IX, außerdem bespielte er 2007 erfolgreich den österreichischen Pavillon der Biennale von Venedig.Seine Bilder beeindrucken durch starke Präsenz, Originalität und Kraft der Farbgebung. Entscheidendes Merkmal seiner Malerei ist die Behandlung der Farbe als Materie.

Indem er den Ausdruck AniMystikAKtivist erfindet, um seine Strategie der Konfrontation zu beschreiben, kombiniert Kendell Geers (*1968 in Johannesburg, ZA) sozio-politischen Aktivismus mit Animismus, Mystizismus und schwarzem Humor, um die komplexe Beziehung zwischen seinem Geburtskontinent Afrika und Europa, der Heimat seiner Vorfahren, zu untersuchen. Seit den 1980er-Jahren thematisierten seine beißenden Arbeiten Aspekte von Identität, Rassismus, Gewalt und sozialer Gerechtigkeit und drückten dabei seinen Ekel für das rücksichtslose Apartheid-Regime aus, das er in seiner Jugend hautnah miterlebte. In den Bildern seiner „Masking Tradition“ Serie sowie in den neu entstandenen Bronzemasken interpretiert Geers afrikanische Plastiken neu und übersetzt sie in sein Sprachvokabular – Stacheldraht, rostige Nägel,Fragmentierung.

Alfred Haberpointner (*1966 in Ebenau, AT) wählt für seine künstlerische Ausdrucksform vorwiegend den Werkstoff Holz. Sein Interesse gilt minimalistischen Künstlern und Kunstwerken, wobei er sich in seinen unterschiedlich bearbeiteten Kopfformen (teilweise ein- und zerschnitten, mit grober oder feiner Struktur überzogen, mit Nägeln beschlagen) einem Thema zuwendet, das berührt. Seine Wandobjekte, an der Grenze zwischen Bild und Skulptur angesiedelt, nennt er selbst „Zentrierungen“ oder „gehackte Objekte“, wobei es hier durch den zusätzlichen Farbauftrag und den zentral zusammenlaufenden Hackspuren zu einer räumlichen Illusion von Tiefe oder Höhung kommt.

Francis Ruyter (*1968 in Washington, USA) beschäftigt sich mit den Themen Stil und Wiedererkennungswert bei der Bilderzeugung. Diese Arbeit verbindet er mit sozialen und technologischen Kräften, die das gegenwärtige Erleben und die historische Archivierung vorantreiben.
Am besten bekannt ist er für seine Arbeitstechnik mit sehr hohem Wiedererkennungswert. Diese bezieht sich auf fotografische Quellen und, eingegrenzt von Umrandungen aus gleichmäßig aufgetragenen schwarzen Linien, wird die Farbe unmoduliert, glatt und flach aufgetragen. Auch dieses Jahr wieder unterrichtet Ruyter eine Malereiklasse auf der Internationalen Sommerkademie Salzburg.

Iv Toshains (*1980 in Sofia, BG) künstlerische Praxis umfasst verschiedene Medien: Performance, Film, Installation, Skulptur, Malerei und Zeichnung, und sie untersucht die Beziehung zwischen Macht, Geschlecht, Raum, Kontrolle, Überwachung, Sprache und Architektur. Morgensterne, Muster, Soldaten, Waffen, Text – all das sind für sie Inspirationsquellen und Gegenstände ihrer Arbeit. Toshain äußerte sich über Wurfsternen und deren Zweideutigkeit als Symbol wie folgt: „Das ist „Cutting Edge“: Weil ich an die Grenzen gehe, und weil ich wirklich zur Klinge greife. Das ist authentisch und zeitgemäß – alles andere ist bloße Dekoration!“

Der in Moskau und Berlin lebende Künstler Vadim Zakharov (*1959 in Duschambe, RU) zählt zum Kreis der Moskauer Konzeptualisten. Seine tragende Funktion als Archivar und Protagonist dieser Bewegung hat seine Arbeitsweise von den späten 1970er-Jahren bis heute geprägt, wobei sich diese durch ein Höchstmaß an Kreativität und der Unabhängigkeit schöpferischen Denkens auszeichnet. Partizipation und Aktionismus sind in seinem Werk von Beginn an zentrale künstlerische Handlungsformen gewesen.

Christina Zurfluh (*1961 in Zug, CH) gründet ihre Malerei auf einander überlagernden Bildschichten und deren nachträglicher Bearbeitung. Diese Schichten können monochrom, oder auch geometrisch komponiert sein. Es sind in sich konsistente Einzelbilder, die jeweils trocknen müssen, um gleich danach mit der nächsten Bildlage überschichtet zu werden. Nicht nur dieser Bildaufbau mit seiner modellierenden Komponente erinnert an bildhauerische Verfahren, sondern auch das Bearbeiten der getrockneten Schichten mit Hammer und Schleifpapier. Zurfluh schürft also in ihren mehrschichtig präparierten Gemälden nach dem letztlich sichtbaren Bild und verbindet dabei Konzeptuelles und Manuelles.