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Blankvers und Live-Tuba, Iphigenie in einem Bordell und Thoas als ihr Zuhälter: Angelika Messner bürstet IPHIGENIE gegen den Strich, sie überprüft mit ihrer Neufassung die moralisch so anspruchsvolle Rollenzuweisung, die frau in innere Nöte bringt.

Opferbereitschaft, Sanftmut, Duldsamkeit, Vermittlungsfähigkeit: Mit diesen vor Klischee triefenden Zuordnungen von Weiblichkeit sind Mädchen und Frauen auch heute noch konfrontiert. In der Atridentochter Iphigenie finden diese Stereotype ihre mythologische Verdichtung – vielfach behandelt von meist männlichen Autoren wie Euripides und Goethe. Schon deshalb ist die Figur im Zusammenhang mit aktuellen Diskussionen über Geschlechterrollen, Genderaspekte und Gleichstellung hochmodern.

Die Themen, die Angelika Messner mit der klassischen Handlung im Heute verhandelt, sind einerseits die Überprüfung der Existenz von echter Humanität in unserer Gegenwart sowie die Rolle der Frau als fremdbestimmtes Wesen. Wie kommen wir diesbezüglich aus unseren vorgegebenen Denk- und Handlungsmustern heraus? Und ist es möglich, im Rahmen dieser Befreiung dennoch menschlich zu agieren?

Mit:
Jens Claßen
Emanuel Fellmer
Andreas Gaida
Michaela Kaspar
Jon Sass
Lisa Schrammel
Georg Schubert

Text & Regie: Angelika Messner

Ausstattung: Heike Werner

Musik: Jon Sass

Electronic Sounds: Wolfgang Schlögl

Dramaturgie: Tina Clausen

Licht: Katja Thürriegl

Maske: Beate Bayerl

Regieassistenz: Renate Vavera

Kostüm- und Requisitenbetreuung: Daniela Zivic

Tontechnik: Peter Hirsch

Dekorationsbau: Hans Egger, Hanno Maria Frangenberg, Manuel Sandheim, Andreas Wiesbauer