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Theater

Ivana Sajko - Familienroman

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„Die Botschaft war eindeutig. Und das Volk merkte sie sich. Seitdem jubelt es nur, winkt und klatscht, und es hat sich an alles gewöhnt, auch an jene oben genannten Gauner, Diebe, Verbrecher, Beutelschneider, Zocker, Haderlumpen (…) denn das Volk tut – genauso, wie die Mutter sagt – , was es muss. Das heißt: nichts.“

Als „Familienroman“ betitelt die kroatische (Theater-)Autorin und Regisseurin Ivana Sajko ihre literarische Darstellung der „Ereignisse von 1941 bis 1991 und darüber hinaus.“ Wir lesen von vier Generationen und einer Erzählerin, die sich den Tücken des Erinnerns stellt. Wir lesen vom Partisanenkampf im Zweiten Weltkrieg, vom Jugoslawien unter Tito und vom Himmel über Zagreb. Wir lesen vom letzten Krieg in Europa, vom Lieben, vom Sterben. Historisches Geschehen verwebt sich mit privatem, Idealismus mit Enttäuschung, die kleine Biografie einer Familie mit der großen Geschichte unseres Kontinents.

„Einfacher hat noch nie jemand den Zerfall Jugoslawiens beschrieben“, sagt die Übersetzerin Alida Bremer, die diesen Abend auch moderieren wird.

Ivana Sajko, geboren 1975 in Zagreb, ist Autorin, Dramaturgin und Regisseurin. Mit ihren vielfach ausgezeichneten post-dramatischen Theaterstücken gilt sie als Erneuerin des südosteuropäischen Theaters. Neben diesen liegen die Romane „Rio Bar“, „Liebesroman“ sowie der Essay „Richtung Wahnsinn und Revolution“ in deutscher Übersetzung vor. „Familienroman“ ist im Verlag Voland & Quist erschienen.