© Wolfgang Hollegha

Jackson Pollock, Mark Rothko, Joan Mitchell

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10:00 - 18:00
Albertina Modern
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Täglich 10 bis 18 Uhr

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Die Herbstausstellung der Albertina Modern widmet sich dem Abstrakten Expressionismus der New York School, der nach 1945 einen fulminanten Siegeszug in Europa feierte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Malerei völlig neue Wege, die Kunst vollführte einen Befreiungsschlag von allem, was man bis dato kannte und die Abstraktion wurde zur Weltsprache. Mit dem Abstrakten Expressionismus in den USA und dem Informel in Westeuropa wandte sich eine junge Künstlergeneration von den Stilrichtungen der Zwischenkriegsjahre ab: Statt figurativer Darstellung oder geometrischer Abstraktion verfolgte sie einen ungestüm-expressiven Umgang mit Form, Farbe und Material. Als Ausdruck individueller Freiheit erhielt die spontane künstlerische Geste symbolische Aufladung. Zudem schufen großformatige, flächige Farbfeldmalereien einen meditativen Raum zur Auseinandersetzung mit den Grundfragen menschlicher Existenz.

Die Ausstellung untersucht das kreative Wechselspiel zwischen Abstraktem Expressionismus und informeller Malerei im transatlantischen Dialog von Mitte der 1940er-Jahre bis zum Ende des Kalten Kriegs. Entgegen der NS-Kunst und dem sozialistischen Realismus wird die US-Abstraktion unwillkürlich Teil des ideologischen Wettstreits über die Frage wer die bessere Gesellschaft besser repräsentiert: die völlige Freiheit mit einer Enthaltsamkeit gegenüber der Realität der Amerikaner oder die Wirklichkeitsnähe wie wir sie in der Kunst der kommunistischen Länder und der Sowjetunion finden.

Auf Augenhöhe zeigen KünstlerInnen in Österreich wie Hans Bischoffshausen, Maria Lassnig und Wolfgang Hollegha, aber auch Aktionsmaler wie Günter Brus, Hermann Nitsch und Alfons Schilling großes Können und setzen sich mit den internationalen Entwicklungen auseinander. Am Karlsplatz sind die beiden Kunstrichtungen einander 1959/60 begegnet: Die abstrakte Malerei als Form der Freiheit war in einer von der CIA finanzierten Ausstellung im Künstlerhaus zu sehen, während die VertreterInnen des sozialistischen Realismus, finanziert von der Sowjetunion, in der Secession gezeigt wurden. In der Ausstellung in der Albertina Modern greift Georges Mathieu den abstrakten Freiheitsbegriff auf: Seine monumentale Arbeit entstand im Rahmen einer Mal-Performance und war zuletzt 1959 in Wien zu sehen. Dem gegenüber steht das zehn Meter große Werk von Markus Prachensky.

Präsentiert werden mehr als 100 Arbeiten von Kunstschaffenden wie Hans Bischoffshausen, Sam Francis, Helen Frankenthaler, Wolfgang Hollegha, Franz Kline, Willem und Elaine de Kooning, Lee Krasner, Maria Lassnig, Georges Mathieu, Joan Mitchell, Robert Motherwell, Ernst-Wilhelm Nay, Barnett Newman, Jackson Pollock, Markus Prachensky, Arnulf Rainer, Ad Reinhardt, Judit Reigl, Mark Rothko, Hans Staudacher und Clyfford Still im internationalen Dialog.