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Was ist los in Vorarlberg? Was ist los in der Steiermark? Was ist los in Kärnten? Was ist los im Burgenland? Nicht verpassen! 18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 14 Dec 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 29 Dec 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 03 Jan 2025 Andreas Ferner - Stundenwiederholung (Best of) An mehreren Orten Eventkalender Jetzt Event eintragen! 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Juni 1940: Der Blitzkrieg erwischt das stolze Frankreich eindeutig auf dem falschen Fuß. Paris macht sich noch während der Bombenangriffe bereits auf eine deutsche Besatzung gefasst. Der Oberst Stjerbinsky, dessen polnisches Exilregiment bereits an der Westfront aufgerieben wurde, hat allerdings ganz andere Pläne: Er will seine französischen Geliebte Marianne dem herannahenden Feind entreißen und sich mit ihr heroisch bis zu den Alliierten durchschlagen. Das einzige Problem: Es gibt nur ein mögliches Fluchtfahrzeug, und das hat bereits jemand anderer „requiriert“. Also muss der Oberst - durch und durch Soldat, Aristokrat, und Antisemit - ein Zweckbündnis mit einem anderen Flüchtling eingehen: Mit Herrn Jacobowsky, einer unheroischen und archetypisch „jüdischen“ Erscheinung, der aber mit Verstand, Witz und ausgiebiger leidvoller Fluchterfahrung alle Hindernisse elegant aus dem Weg räumt, gegen die der Oberst sonst vergeblich anrennen würde. Denn für ihn, im Gegensatz zum Oberst, „gibt es immer zwei Möglichkeiten“.Ein Roadmovie, eine schöne Frau, zwei denkbar ungleiche Weggefährten, eine wilde Flucht durch eine „große Zeit“… Franz Werfel, einst auflagenstärkster deutschsprachiger Dichter, wusste, wovon er schrieb: Von den Nazis verboten und verfolgt, floh er durch Österreich, Frankreich, Spanien und Portugal, bis er 1945 in den USA einem Herzinfarkt erlag. Er hat seine Heimat nicht lebend wiedergesehen.Inszenierung: Bruno MaxKRITIKWie sich eine Flucht auf Leben und Tod anfühlt, hat er am eigenen Leib erfahren: Franz Werfel musste 1940 zu Fuß die Pyrenäen überqueren, um den Nazis zu entgehen. Zum Scherzen war ihm damals bestimmt nicht zumute, doch wenige Jahre später schrieb er im amerikanischen Exil diese „Komödie einer Tragödie“, zu der ihn die Erzählungen eines Fluchtgenossen angeregt hatten.Der gebürtige Pole Jacobowsky ist ein fluchterprobter Überlebenskünstler und ein wahres Organisationstalent – deshalb schafft er es auch, im Paris, das von den Nazis gerade überrannt wird, ein Fluchtauto zu organisieren. Da er die alte Klapperkiste jedoch nicht selber lenken kann, ist er gezwungen, mit einem herrischen polnischen Oberst gemeinsame Sache zu machen. Sie treten eine umwegsame Reise Richtung Atlantikküste an – und wenig später sitzt auch noch die Geliebte des Militaristen im Wagen. Die Frau heißt ausgerechnet Marianne und wird immer mehr zu einer Art Symbolfigur des französischen Widerstands: Martina Dähne vollzieht in dieser Rolle die beeindruckende Wandlung von einer exaltierten, weltfremden Witwe aus feinem Haus zu einer willensstarken Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht und politisches Bewusstsein entwickelt.Regisseur Bruno Max lässt die handlungsreiche Geschichte so schnell wie ein Road Movie vor uns abrollen (tatsächlich rollt das Auto immer wieder über die Bühne) und die ständig wechselnden Schauplätze bringen ihn nicht in Verlegenheit. Während sich die Umbauarbeiten blitzschnell vollziehen, wird obendrein für die Belehrung des Publikums gesorgt: Originalausschnitte der deutschen Wochenschau zur Okkupation von Paris flimmern über den Vorhang und auch die Fluchtroute der Hauptfiguren wird durch Karteneinblendungen nachvollziehbarer gemacht.Hermann J. Kogler spielt den schlagfertigen Jacobowsky so überzeugend, dass man glauben könnte, ihm wäre diese Rolle auf den Leib geschrieben. Die Figur zehrt von einem unglaublichen Glücksvorrat, doch irgendwann scheinen selbst diese Reserven zur Neige zu gehen und die Handlung spitzt sich auf einer Hafenmole zu einem letzten dramatischen Moment zu, als hätte Werfel eine europäische Variante von „Casablanca“ im Sinn gehabt. Alexander Rossi beweist als schneidiger Oberst, dass er tatsächlich über militärische Disziplin verfügt, weil er zweieinhalb Stunden lang den polnischen Akzent nicht ablegen darf und außerdem die Rostlaube von Auto bändigen muss.Schon lange waren zum Schlussapplaus nicht mehr so viele Personen auf der Bühne der Wiener Scala versammelt: insgesamt dreizehn, von denen manche sogar Mehrfachrollen übernommen hatten – wie z.B. Bernie Feit, der nicht nur als geschäftstüchtiger Chauffeur, sondern vor allem als sächselndes Subjekt von der Gestapo in Erscheinung tritt. Diese letzte Produktion vor Saisonende hat somit wirklich viel zu bieten, denn nebenbei erfahren wir auch noch, warum man als Mann bei einer Razzia aufs Damenklo flüchten sollte.franco schedl
15 Dec 2024 Simone Kopmajer & Viktor Gernot Globe Wien Abgesagt 15 Dec 2024 Prinz Pi Planet.tt/Gasometer 17 Dec 2024 Yamato - The Drummers of Japan Halle E im Museumsquartier Was ist los in Wien? Was ist los in Wien? Zurück Zur Was ist los in Wien? Übersichtsseite Wien entdecken Insidertipps für Wien Fortgehen in Wien Essen gehen in Wien Ausstellungen in Wien Kabarett in Wien Theateraufführungen in Wien Flohmärkte Wien & NÖ Neues aus Wien Vergünstigungen bei Events & mehr: Was kann der Vorteilsclub der Stadt Wien? Veranstaltungen in Wien, die du 2023 nicht verpassen solltest Die besten Clubbings in Wien am Wochenende Was ist los in Österreich? Was ist los in Österreich? Zurück Zur Was ist los in Österreich? Übersichtsseite Österreich entdecken Was ist los in Niederösterreich? Was ist los in Oberösterreich? Was ist los in Salzburg? Was ist los in Tirol? Was ist los in Vorarlberg? Was ist los in der Steiermark? Was ist los in Kärnten? Was ist los im Burgenland? Nicht verpassen! 18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 14 Dec 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 29 Dec 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 03 Jan 2025 Andreas Ferner - Stundenwiederholung (Best of) An mehreren Orten Eventkalender Jetzt Event eintragen! 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Juni 1940: Der Blitzkrieg erwischt das stolze Frankreich eindeutig auf dem falschen Fuß. Paris macht sich noch während der Bombenangriffe bereits auf eine deutsche Besatzung gefasst. Der Oberst Stjerbinsky, dessen polnisches Exilregiment bereits an der Westfront aufgerieben wurde, hat allerdings ganz andere Pläne: Er will seine französischen Geliebte Marianne dem herannahenden Feind entreißen und sich mit ihr heroisch bis zu den Alliierten durchschlagen. Das einzige Problem: Es gibt nur ein mögliches Fluchtfahrzeug, und das hat bereits jemand anderer „requiriert“. Also muss der Oberst - durch und durch Soldat, Aristokrat, und Antisemit - ein Zweckbündnis mit einem anderen Flüchtling eingehen: Mit Herrn Jacobowsky, einer unheroischen und archetypisch „jüdischen“ Erscheinung, der aber mit Verstand, Witz und ausgiebiger leidvoller Fluchterfahrung alle Hindernisse elegant aus dem Weg räumt, gegen die der Oberst sonst vergeblich anrennen würde. Denn für ihn, im Gegensatz zum Oberst, „gibt es immer zwei Möglichkeiten“.Ein Roadmovie, eine schöne Frau, zwei denkbar ungleiche Weggefährten, eine wilde Flucht durch eine „große Zeit“… Franz Werfel, einst auflagenstärkster deutschsprachiger Dichter, wusste, wovon er schrieb: Von den Nazis verboten und verfolgt, floh er durch Österreich, Frankreich, Spanien und Portugal, bis er 1945 in den USA einem Herzinfarkt erlag. Er hat seine Heimat nicht lebend wiedergesehen.Inszenierung: Bruno MaxKRITIKWie sich eine Flucht auf Leben und Tod anfühlt, hat er am eigenen Leib erfahren: Franz Werfel musste 1940 zu Fuß die Pyrenäen überqueren, um den Nazis zu entgehen. Zum Scherzen war ihm damals bestimmt nicht zumute, doch wenige Jahre später schrieb er im amerikanischen Exil diese „Komödie einer Tragödie“, zu der ihn die Erzählungen eines Fluchtgenossen angeregt hatten.Der gebürtige Pole Jacobowsky ist ein fluchterprobter Überlebenskünstler und ein wahres Organisationstalent – deshalb schafft er es auch, im Paris, das von den Nazis gerade überrannt wird, ein Fluchtauto zu organisieren. Da er die alte Klapperkiste jedoch nicht selber lenken kann, ist er gezwungen, mit einem herrischen polnischen Oberst gemeinsame Sache zu machen. Sie treten eine umwegsame Reise Richtung Atlantikküste an – und wenig später sitzt auch noch die Geliebte des Militaristen im Wagen. Die Frau heißt ausgerechnet Marianne und wird immer mehr zu einer Art Symbolfigur des französischen Widerstands: Martina Dähne vollzieht in dieser Rolle die beeindruckende Wandlung von einer exaltierten, weltfremden Witwe aus feinem Haus zu einer willensstarken Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht und politisches Bewusstsein entwickelt.Regisseur Bruno Max lässt die handlungsreiche Geschichte so schnell wie ein Road Movie vor uns abrollen (tatsächlich rollt das Auto immer wieder über die Bühne) und die ständig wechselnden Schauplätze bringen ihn nicht in Verlegenheit. Während sich die Umbauarbeiten blitzschnell vollziehen, wird obendrein für die Belehrung des Publikums gesorgt: Originalausschnitte der deutschen Wochenschau zur Okkupation von Paris flimmern über den Vorhang und auch die Fluchtroute der Hauptfiguren wird durch Karteneinblendungen nachvollziehbarer gemacht.Hermann J. Kogler spielt den schlagfertigen Jacobowsky so überzeugend, dass man glauben könnte, ihm wäre diese Rolle auf den Leib geschrieben. Die Figur zehrt von einem unglaublichen Glücksvorrat, doch irgendwann scheinen selbst diese Reserven zur Neige zu gehen und die Handlung spitzt sich auf einer Hafenmole zu einem letzten dramatischen Moment zu, als hätte Werfel eine europäische Variante von „Casablanca“ im Sinn gehabt. Alexander Rossi beweist als schneidiger Oberst, dass er tatsächlich über militärische Disziplin verfügt, weil er zweieinhalb Stunden lang den polnischen Akzent nicht ablegen darf und außerdem die Rostlaube von Auto bändigen muss.Schon lange waren zum Schlussapplaus nicht mehr so viele Personen auf der Bühne der Wiener Scala versammelt: insgesamt dreizehn, von denen manche sogar Mehrfachrollen übernommen hatten – wie z.B. Bernie Feit, der nicht nur als geschäftstüchtiger Chauffeur, sondern vor allem als sächselndes Subjekt von der Gestapo in Erscheinung tritt. Diese letzte Produktion vor Saisonende hat somit wirklich viel zu bieten, denn nebenbei erfahren wir auch noch, warum man als Mann bei einer Razzia aufs Damenklo flüchten sollte.franco schedl
Abgesagt 15 Dec 2024 Prinz Pi Planet.tt/Gasometer 17 Dec 2024 Yamato - The Drummers of Japan Halle E im Museumsquartier Was ist los in Wien? Was ist los in Wien? Zurück Zur Was ist los in Wien? Übersichtsseite Wien entdecken Insidertipps für Wien Fortgehen in Wien Essen gehen in Wien Ausstellungen in Wien Kabarett in Wien Theateraufführungen in Wien Flohmärkte Wien & NÖ Neues aus Wien Vergünstigungen bei Events & mehr: Was kann der Vorteilsclub der Stadt Wien? Veranstaltungen in Wien, die du 2023 nicht verpassen solltest Die besten Clubbings in Wien am Wochenende Was ist los in Österreich? Was ist los in Österreich? Zurück Zur Was ist los in Österreich? Übersichtsseite Österreich entdecken Was ist los in Niederösterreich? Was ist los in Oberösterreich? Was ist los in Salzburg? Was ist los in Tirol? Was ist los in Vorarlberg? Was ist los in der Steiermark? Was ist los in Kärnten? Was ist los im Burgenland? 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Juni 1940: Der Blitzkrieg erwischt das stolze Frankreich eindeutig auf dem falschen Fuß. Paris macht sich noch während der Bombenangriffe bereits auf eine deutsche Besatzung gefasst. Der Oberst Stjerbinsky, dessen polnisches Exilregiment bereits an der Westfront aufgerieben wurde, hat allerdings ganz andere Pläne: Er will seine französischen Geliebte Marianne dem herannahenden Feind entreißen und sich mit ihr heroisch bis zu den Alliierten durchschlagen. Das einzige Problem: Es gibt nur ein mögliches Fluchtfahrzeug, und das hat bereits jemand anderer „requiriert“. Also muss der Oberst - durch und durch Soldat, Aristokrat, und Antisemit - ein Zweckbündnis mit einem anderen Flüchtling eingehen: Mit Herrn Jacobowsky, einer unheroischen und archetypisch „jüdischen“ Erscheinung, der aber mit Verstand, Witz und ausgiebiger leidvoller Fluchterfahrung alle Hindernisse elegant aus dem Weg räumt, gegen die der Oberst sonst vergeblich anrennen würde. Denn für ihn, im Gegensatz zum Oberst, „gibt es immer zwei Möglichkeiten“.Ein Roadmovie, eine schöne Frau, zwei denkbar ungleiche Weggefährten, eine wilde Flucht durch eine „große Zeit“… Franz Werfel, einst auflagenstärkster deutschsprachiger Dichter, wusste, wovon er schrieb: Von den Nazis verboten und verfolgt, floh er durch Österreich, Frankreich, Spanien und Portugal, bis er 1945 in den USA einem Herzinfarkt erlag. Er hat seine Heimat nicht lebend wiedergesehen.Inszenierung: Bruno MaxKRITIKWie sich eine Flucht auf Leben und Tod anfühlt, hat er am eigenen Leib erfahren: Franz Werfel musste 1940 zu Fuß die Pyrenäen überqueren, um den Nazis zu entgehen. Zum Scherzen war ihm damals bestimmt nicht zumute, doch wenige Jahre später schrieb er im amerikanischen Exil diese „Komödie einer Tragödie“, zu der ihn die Erzählungen eines Fluchtgenossen angeregt hatten.Der gebürtige Pole Jacobowsky ist ein fluchterprobter Überlebenskünstler und ein wahres Organisationstalent – deshalb schafft er es auch, im Paris, das von den Nazis gerade überrannt wird, ein Fluchtauto zu organisieren. Da er die alte Klapperkiste jedoch nicht selber lenken kann, ist er gezwungen, mit einem herrischen polnischen Oberst gemeinsame Sache zu machen. Sie treten eine umwegsame Reise Richtung Atlantikküste an – und wenig später sitzt auch noch die Geliebte des Militaristen im Wagen. Die Frau heißt ausgerechnet Marianne und wird immer mehr zu einer Art Symbolfigur des französischen Widerstands: Martina Dähne vollzieht in dieser Rolle die beeindruckende Wandlung von einer exaltierten, weltfremden Witwe aus feinem Haus zu einer willensstarken Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht und politisches Bewusstsein entwickelt.Regisseur Bruno Max lässt die handlungsreiche Geschichte so schnell wie ein Road Movie vor uns abrollen (tatsächlich rollt das Auto immer wieder über die Bühne) und die ständig wechselnden Schauplätze bringen ihn nicht in Verlegenheit. Während sich die Umbauarbeiten blitzschnell vollziehen, wird obendrein für die Belehrung des Publikums gesorgt: Originalausschnitte der deutschen Wochenschau zur Okkupation von Paris flimmern über den Vorhang und auch die Fluchtroute der Hauptfiguren wird durch Karteneinblendungen nachvollziehbarer gemacht.Hermann J. Kogler spielt den schlagfertigen Jacobowsky so überzeugend, dass man glauben könnte, ihm wäre diese Rolle auf den Leib geschrieben. Die Figur zehrt von einem unglaublichen Glücksvorrat, doch irgendwann scheinen selbst diese Reserven zur Neige zu gehen und die Handlung spitzt sich auf einer Hafenmole zu einem letzten dramatischen Moment zu, als hätte Werfel eine europäische Variante von „Casablanca“ im Sinn gehabt. Alexander Rossi beweist als schneidiger Oberst, dass er tatsächlich über militärische Disziplin verfügt, weil er zweieinhalb Stunden lang den polnischen Akzent nicht ablegen darf und außerdem die Rostlaube von Auto bändigen muss.Schon lange waren zum Schlussapplaus nicht mehr so viele Personen auf der Bühne der Wiener Scala versammelt: insgesamt dreizehn, von denen manche sogar Mehrfachrollen übernommen hatten – wie z.B. Bernie Feit, der nicht nur als geschäftstüchtiger Chauffeur, sondern vor allem als sächselndes Subjekt von der Gestapo in Erscheinung tritt. Diese letzte Produktion vor Saisonende hat somit wirklich viel zu bieten, denn nebenbei erfahren wir auch noch, warum man als Mann bei einer Razzia aufs Damenklo flüchten sollte.franco schedl
18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 14 Dec 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 29 Dec 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 03 Jan 2025 Andreas Ferner - Stundenwiederholung (Best of) An mehreren Orten Eventkalender Jetzt Event eintragen! 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Juni 1940: Der Blitzkrieg erwischt das stolze Frankreich eindeutig auf dem falschen Fuß. Paris macht sich noch während der Bombenangriffe bereits auf eine deutsche Besatzung gefasst. Der Oberst Stjerbinsky, dessen polnisches Exilregiment bereits an der Westfront aufgerieben wurde, hat allerdings ganz andere Pläne: Er will seine französischen Geliebte Marianne dem herannahenden Feind entreißen und sich mit ihr heroisch bis zu den Alliierten durchschlagen. Das einzige Problem: Es gibt nur ein mögliches Fluchtfahrzeug, und das hat bereits jemand anderer „requiriert“. Also muss der Oberst - durch und durch Soldat, Aristokrat, und Antisemit - ein Zweckbündnis mit einem anderen Flüchtling eingehen: Mit Herrn Jacobowsky, einer unheroischen und archetypisch „jüdischen“ Erscheinung, der aber mit Verstand, Witz und ausgiebiger leidvoller Fluchterfahrung alle Hindernisse elegant aus dem Weg räumt, gegen die der Oberst sonst vergeblich anrennen würde. Denn für ihn, im Gegensatz zum Oberst, „gibt es immer zwei Möglichkeiten“.Ein Roadmovie, eine schöne Frau, zwei denkbar ungleiche Weggefährten, eine wilde Flucht durch eine „große Zeit“… Franz Werfel, einst auflagenstärkster deutschsprachiger Dichter, wusste, wovon er schrieb: Von den Nazis verboten und verfolgt, floh er durch Österreich, Frankreich, Spanien und Portugal, bis er 1945 in den USA einem Herzinfarkt erlag. Er hat seine Heimat nicht lebend wiedergesehen.Inszenierung: Bruno MaxKRITIKWie sich eine Flucht auf Leben und Tod anfühlt, hat er am eigenen Leib erfahren: Franz Werfel musste 1940 zu Fuß die Pyrenäen überqueren, um den Nazis zu entgehen. Zum Scherzen war ihm damals bestimmt nicht zumute, doch wenige Jahre später schrieb er im amerikanischen Exil diese „Komödie einer Tragödie“, zu der ihn die Erzählungen eines Fluchtgenossen angeregt hatten.Der gebürtige Pole Jacobowsky ist ein fluchterprobter Überlebenskünstler und ein wahres Organisationstalent – deshalb schafft er es auch, im Paris, das von den Nazis gerade überrannt wird, ein Fluchtauto zu organisieren. Da er die alte Klapperkiste jedoch nicht selber lenken kann, ist er gezwungen, mit einem herrischen polnischen Oberst gemeinsame Sache zu machen. Sie treten eine umwegsame Reise Richtung Atlantikküste an – und wenig später sitzt auch noch die Geliebte des Militaristen im Wagen. Die Frau heißt ausgerechnet Marianne und wird immer mehr zu einer Art Symbolfigur des französischen Widerstands: Martina Dähne vollzieht in dieser Rolle die beeindruckende Wandlung von einer exaltierten, weltfremden Witwe aus feinem Haus zu einer willensstarken Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht und politisches Bewusstsein entwickelt.Regisseur Bruno Max lässt die handlungsreiche Geschichte so schnell wie ein Road Movie vor uns abrollen (tatsächlich rollt das Auto immer wieder über die Bühne) und die ständig wechselnden Schauplätze bringen ihn nicht in Verlegenheit. Während sich die Umbauarbeiten blitzschnell vollziehen, wird obendrein für die Belehrung des Publikums gesorgt: Originalausschnitte der deutschen Wochenschau zur Okkupation von Paris flimmern über den Vorhang und auch die Fluchtroute der Hauptfiguren wird durch Karteneinblendungen nachvollziehbarer gemacht.Hermann J. Kogler spielt den schlagfertigen Jacobowsky so überzeugend, dass man glauben könnte, ihm wäre diese Rolle auf den Leib geschrieben. Die Figur zehrt von einem unglaublichen Glücksvorrat, doch irgendwann scheinen selbst diese Reserven zur Neige zu gehen und die Handlung spitzt sich auf einer Hafenmole zu einem letzten dramatischen Moment zu, als hätte Werfel eine europäische Variante von „Casablanca“ im Sinn gehabt. Alexander Rossi beweist als schneidiger Oberst, dass er tatsächlich über militärische Disziplin verfügt, weil er zweieinhalb Stunden lang den polnischen Akzent nicht ablegen darf und außerdem die Rostlaube von Auto bändigen muss.Schon lange waren zum Schlussapplaus nicht mehr so viele Personen auf der Bühne der Wiener Scala versammelt: insgesamt dreizehn, von denen manche sogar Mehrfachrollen übernommen hatten – wie z.B. Bernie Feit, der nicht nur als geschäftstüchtiger Chauffeur, sondern vor allem als sächselndes Subjekt von der Gestapo in Erscheinung tritt. Diese letzte Produktion vor Saisonende hat somit wirklich viel zu bieten, denn nebenbei erfahren wir auch noch, warum man als Mann bei einer Razzia aufs Damenklo flüchten sollte.franco schedl
14 Dec 2024 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 29 Dec 2024 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 03 Jan 2025 Andreas Ferner - Stundenwiederholung (Best of) An mehreren Orten Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche
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© Sepp Gallauer Theater Jacobowsky und der Oberst Teilen Showtimes Vergangene Showtimes 04 Dec 2020 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 04 Dec 2020 17 Nov 2020 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 17 Nov 2020 02 Nov 2020 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 02 Nov 2020 12 Oct 2020 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 12 Oct 2020 23 Sep 2020 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 23 Sep 2020 Weitere Showtimes anzeigen 22 Sep 2020 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 22 Sep 2020 11 May 2020 19:30 - 23:59 Abgesagt Theater in der Josefstadt 11 May 2020 30 Apr 2020 19:30 - 23:59 Abgesagt Theater in der Josefstadt 30 Apr 2020 29 Apr 2020 19:30 - 23:59 Abgesagt Theater in der Josefstadt 29 Apr 2020 16 Apr 2020 19:30 - 23:59 Abgesagt Theater in der Josefstadt 16 Apr 2020 18 Mar 2020 19:30 - 23:59 Abgesagt Theater in der Josefstadt 18 Mar 2020 01 Mar 2020 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 01 Mar 2020 01 Mar 2020 15:00 - 23:59 Theater in der Josefstadt 01 Mar 2020 29 Feb 2020 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 29 Feb 2020 Weitere Showtimes anzeigen 22 Dec 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 22 Dec 2019 21 Dec 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 21 Dec 2019 24 Nov 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 24 Nov 2019 24 Nov 2019 15:00 - 23:59 Theater in der Josefstadt 24 Nov 2019 23 Nov 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 23 Nov 2019 04 Nov 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 04 Nov 2019 29 Oct 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 29 Oct 2019 28 Oct 2019 18:00 - 23:59 Theater in der Josefstadt 28 Oct 2019 21 Oct 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 21 Oct 2019 Weitere Showtimes anzeigen 05 Oct 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 05 Oct 2019 26 Sep 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 26 Sep 2019 17 Sep 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 17 Sep 2019 09 Sep 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 09 Sep 2019 08 Sep 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 08 Sep 2019 07 Sep 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 07 Sep 2019 30 Jun 2019 15:00 - 23:59 Theater in der Josefstadt 30 Jun 2019 26 Jun 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 26 Jun 2019 20 Jun 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 20 Jun 2019 Weitere Showtimes anzeigen 11 Jun 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 11 Jun 2019 23 May 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 23 May 2019 12 May 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 12 May 2019 12 May 2019 15:00 - 23:59 Theater in der Josefstadt 12 May 2019 11 May 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 11 May 2019 22 Apr 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 22 Apr 2019 21 Apr 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 21 Apr 2019 20 Apr 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 20 Apr 2019 18 Apr 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 18 Apr 2019 Weitere Showtimes anzeigen 08 Apr 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 08 Apr 2019 03 Apr 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 03 Apr 2019 28 Mar 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 28 Mar 2019 24 Mar 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 24 Mar 2019 24 Mar 2019 15:00 - 23:59 Theater in der Josefstadt 24 Mar 2019 23 Mar 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 23 Mar 2019 23 Mar 2019 15:00 - 23:59 Theater in der Josefstadt 23 Mar 2019 15 Mar 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 15 Mar 2019 14 Mar 2019 19:30 - 23:59 Theater in der Josefstadt 14 Mar 2019 Weitere Showtimes anzeigen Die Komödie einer Tragödie von Franz Werfel. Juni 1940: Der Blitzkrieg erwischt das stolze Frankreich eindeutig auf dem falschen Fuß. Paris macht sich noch während der Bombenangriffe bereits auf eine deutsche Besatzung gefasst. Der Oberst Stjerbinsky, dessen polnisches Exilregiment bereits an der Westfront aufgerieben wurde, hat allerdings ganz andere Pläne: Er will seine französischen Geliebte Marianne dem herannahenden Feind entreißen und sich mit ihr heroisch bis zu den Alliierten durchschlagen. Das einzige Problem: Es gibt nur ein mögliches Fluchtfahrzeug, und das hat bereits jemand anderer „requiriert“. Also muss der Oberst - durch und durch Soldat, Aristokrat, und Antisemit - ein Zweckbündnis mit einem anderen Flüchtling eingehen: Mit Herrn Jacobowsky, einer unheroischen und archetypisch „jüdischen“ Erscheinung, der aber mit Verstand, Witz und ausgiebiger leidvoller Fluchterfahrung alle Hindernisse elegant aus dem Weg räumt, gegen die der Oberst sonst vergeblich anrennen würde. Denn für ihn, im Gegensatz zum Oberst, „gibt es immer zwei Möglichkeiten“.Ein Roadmovie, eine schöne Frau, zwei denkbar ungleiche Weggefährten, eine wilde Flucht durch eine „große Zeit“… Franz Werfel, einst auflagenstärkster deutschsprachiger Dichter, wusste, wovon er schrieb: Von den Nazis verboten und verfolgt, floh er durch Österreich, Frankreich, Spanien und Portugal, bis er 1945 in den USA einem Herzinfarkt erlag. Er hat seine Heimat nicht lebend wiedergesehen.Inszenierung: Bruno MaxKRITIKWie sich eine Flucht auf Leben und Tod anfühlt, hat er am eigenen Leib erfahren: Franz Werfel musste 1940 zu Fuß die Pyrenäen überqueren, um den Nazis zu entgehen. Zum Scherzen war ihm damals bestimmt nicht zumute, doch wenige Jahre später schrieb er im amerikanischen Exil diese „Komödie einer Tragödie“, zu der ihn die Erzählungen eines Fluchtgenossen angeregt hatten.Der gebürtige Pole Jacobowsky ist ein fluchterprobter Überlebenskünstler und ein wahres Organisationstalent – deshalb schafft er es auch, im Paris, das von den Nazis gerade überrannt wird, ein Fluchtauto zu organisieren. Da er die alte Klapperkiste jedoch nicht selber lenken kann, ist er gezwungen, mit einem herrischen polnischen Oberst gemeinsame Sache zu machen. Sie treten eine umwegsame Reise Richtung Atlantikküste an – und wenig später sitzt auch noch die Geliebte des Militaristen im Wagen. Die Frau heißt ausgerechnet Marianne und wird immer mehr zu einer Art Symbolfigur des französischen Widerstands: Martina Dähne vollzieht in dieser Rolle die beeindruckende Wandlung von einer exaltierten, weltfremden Witwe aus feinem Haus zu einer willensstarken Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht und politisches Bewusstsein entwickelt.Regisseur Bruno Max lässt die handlungsreiche Geschichte so schnell wie ein Road Movie vor uns abrollen (tatsächlich rollt das Auto immer wieder über die Bühne) und die ständig wechselnden Schauplätze bringen ihn nicht in Verlegenheit. Während sich die Umbauarbeiten blitzschnell vollziehen, wird obendrein für die Belehrung des Publikums gesorgt: Originalausschnitte der deutschen Wochenschau zur Okkupation von Paris flimmern über den Vorhang und auch die Fluchtroute der Hauptfiguren wird durch Karteneinblendungen nachvollziehbarer gemacht.Hermann J. Kogler spielt den schlagfertigen Jacobowsky so überzeugend, dass man glauben könnte, ihm wäre diese Rolle auf den Leib geschrieben. Die Figur zehrt von einem unglaublichen Glücksvorrat, doch irgendwann scheinen selbst diese Reserven zur Neige zu gehen und die Handlung spitzt sich auf einer Hafenmole zu einem letzten dramatischen Moment zu, als hätte Werfel eine europäische Variante von „Casablanca“ im Sinn gehabt. Alexander Rossi beweist als schneidiger Oberst, dass er tatsächlich über militärische Disziplin verfügt, weil er zweieinhalb Stunden lang den polnischen Akzent nicht ablegen darf und außerdem die Rostlaube von Auto bändigen muss.Schon lange waren zum Schlussapplaus nicht mehr so viele Personen auf der Bühne der Wiener Scala versammelt: insgesamt dreizehn, von denen manche sogar Mehrfachrollen übernommen hatten – wie z.B. Bernie Feit, der nicht nur als geschäftstüchtiger Chauffeur, sondern vor allem als sächselndes Subjekt von der Gestapo in Erscheinung tritt. Diese letzte Produktion vor Saisonende hat somit wirklich viel zu bieten, denn nebenbei erfahren wir auch noch, warum man als Mann bei einer Razzia aufs Damenklo flüchten sollte.franco schedl