Showtimes

Vergangene Showtimes

19:30 – 21:00

Shauli Einav – soprano /tenor -saxophone,
Eran Har Even – guitar,
Yoni Zelnik – bass,
Yonathan Voltzok – trombone,
Daniel Dor – drums

Wie der gelernte Lateiner weiß, bedeutet Animi allerhand positiv Belastetes. Von Herz, Geist und Seele bis zu Gesinnung, Charakter und Denkweise reicht die Frohsinnspallette. Eine treffendere Bezeichnung für sein neues, ausdrucksstarkes Album hätte Shauli Einav kaum finden können, der Name scheint geradezu mitkomponiert. Und ist nicht zuletzt auch auf die einfühlsame Beziehung der einzelnen Musiker zueinander zurückzuführen, formidabel – ja.

Seine Musik offenbart durchwegs eine frische und innovative Stimme innerhalb einer kantigen, modernen Jazz-Auffassung, die mitunter an unterschätzte Helden wie Harold Land, Lucky Thompson, Charlie Rouse oder Booker Ervin erinnert. Indes seine charakteristische Herangehensweise als Komponist aus so verschiedenen Quellen wie den modalen Erkundungen von George Russell, den Akkordumkehrungen eines Jason Lindner für seine Big Band oder der polyrhythmischen Zauberei des Bassisten Avishai Cohen stammen könnte. Und so wird es wohl auch sein.

21:30 - 22:30

Avi Avital – mandoline,
Omer Klein – piano

Musik von Avi Avital – Musik von Omer Klein Partita Nr. 2, BWV 1004 (mandolin transcription) Johann Sebastian Bach

So ist es jetzt bitte aber nicht, dass wir Avi Avital deshalb engagiert hätten, um die Frauenquote im Publikum explodieren zu lassen. Gewiss, das Auge hört mit, aber der charismatische Musiker aus  Be´er Scheva ist vor allem und zweifellos einer der größten Mandolinenspieler unserer Zeit. Zwar muss man jetzt nicht gerade Musikgeschichte studiert haben, um zu wissen, dass Mandolinen-Orchester in Israel ein lange Tradition haben, vor allem das von Be’er Scheva, eher schon, dass dessen Gründer, ein gewisser Simcha Nathansohn, der Mentor unseres Avi war.

23:00 - 00:30

Daniel Zamir – soprano sax,
Gadi Stern – piano,
David Michaeli – bass,
Matan Assayag – drums

Mit dieser Europapremiere hat das Jazzfestival Leibnitz wohl den Vogel über dem Jordan abgeschossen. Und ein Israel-Schwerpunkt ohne das Saxophon- und Sängerphänomen Daniel Zamir, nebenbei der einzige orthodoxe Jude der südsteirischen Versammlung, wäre wohl ohnehin nicht repräsentativ genug. Immerhin ist der brillante Virtuose neben seinen vier CD-Veröffentlichungen für das einschlägige US-Label Tzadik auch als Begründer des sogenannten Jewish Jazz bekannt, einer spirituellen Mischung aus Jazz und jüdischer Soulmusik.

Zusammen mit den Senkrechtstartern vom Trio Shalosh rund um den Pianisten Gadi Stern gibt das unseren Berechnungen nach ein Quartett, ein furioses Quartett, dessen Beeinflussung von Jazz, Rock und ein wenig Klassik nicht selten an The Bad Plus erinnern mag und das uns Kompositionen mitbringt, die speziell für diesen Auftritt arrangiert wurden. Nicht ohne diesen gewissen Shalosh´schen Rock-Touch und Zamirs atemberaubender Fantasie am Sopransaxophon.