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Kabarett

Josef Hader liest Hader

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Sein pointiertes Gequatsche, der freche Humor, der beißende Schmäh und der kleinbürgerliche Zoten-Katalog machten Josef Hader in Österreich zu einem der populärsten Kabarettisten der Nachkriegszeit.

Die schrullig grantelnde Wurstigkeit, die makabre Weltsicht und das aus Hassliebe zum Heimatland geborene brillante notorische Nörgeln rettete Hader souverän mit zynischer Morbidität und der Abgründigkeit von Helmut Qualtinger und Thomas Bernhard, deren legitimer Nachfolger er ist, in seine Spielfilme, die ein seltenes Vergnügen für Freunde rabenschwarzer Unterhaltungskunst sind.

Josef Hader wurde 1962 in Waldhausen in Strudengau in Oberösterreich direkt in Waldesnähe geboren und besuchte das katholische Stiftsgymnasium. Nach Zivildienst beim Roten Kreuz studierte er Deutsch und Geschichte und brach das Studium ab, weil er seit 1982 mit seinen Kabarettprogrammen immer erfolgreicher wurde. Sein Soloprogramm „Hader privat“ wurde zum Dauerbrenner, das von 1994 mit 350.000 Zuschauern das meistbesuchte Kabarettprogramm Österreichs. Sein Filmdebüt feierte er 1991 in der Verfilmung des mit Alfred Dorfer geschriebenen Theaterstücks „Indien“ als kleinbürgerlicher Widerling, der als Restaurant-Tester an einen Yuppie-Streber gerät. Das tragikomische Road Movie blieb lange Zeit die einzige Kinoarbeit, bis er sich 1999-2002 mit vier Filmen („Geboren in Absurdistan„, „Der Überfall“, „Komm, süßer Tod„, „Gelbe Kirschen“) zurückmeldete.

Speziell die auf dem Kriminalroman von Wolf Haas basierende Kriminalkomödie „Komm, süßer Tod“, die vom Kampf der Rettungsdienste in Wien und zweier Mordfälle erzählt, treibt den absurden Wahnsinn des Alltags in unglaublich ironische Höhen, wenn Rettungsfahrer Brenner (Hader) mit seiner Vergangenheit als Detektiv konfrontiert wird. Die Zusammenarbeit mit Regisseur Wolfgang Murnberger wurde in der ebenso pechschwarzen Verfilmung von Wolf Haas‘ „Silentium“ (2004) fortgesetzt, in der Hader wieder als Brenner in Salzburg den Tod des Schwiegersohns des Festspielpräsidenten untersucht.

In „Blue Moon“ ist Hader der Geldbote Johnny Pichler, der auf der Flucht vor Balkan-Mafiosi in den wilden Osten flieht. In „Der Überfall“ will er als Arbeitsloser einen Supermarkt überfallen, landet in einer Schneiderei und gerät an andere Wiener Würstchen. In „Basta - Rotwein oder Totsein“ spielt er den Kommissar, hinter dessen Rücken die wildesten Todesfälle passieren, ohne dass er sie wahrnimmt, weil er beschäftigt ist, seinen Assi zurechtzustutzen.

Hader wurde u. a. 1991 mit dem Deutschen und 1992 mit dem Österreichischen Kleinkunstpreis ausgezeichnet und erhielt 2000 den begehrten Nestroy-Ring. Für „Der Überfall“ erhielt er den Ensemble-Darstellerpreis des Festivals von Locarno. Hader: „Das Leben ist etwas, wo immer etwas fehlt und gemacht werden muss. Ständig fehlt etwas.“