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Kabbala: Oratorium in von René Clemencic

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Jüdische Mystik, Zahlensymbolik der Kabbala und eine ungewöhnliche Besetzung: KABBALA ist ein Oratorium, das wahre Lichtfunken sprüht und dennoch parallel eine meditative Stimmung generiert.

Der Schöpfungsmythos der Kosmologen beginnt mit der sogenannten Singularität - das gesamte Universum komprimiert in einem unendlich kleinen Punkt von unendlich verdichteter Materie. Der Urknall ist die Folge einer explosionsartigen Expansion dieses Kerns zu einer wachsenden, extrem heissen Blase. In Bruchteilen einer Sekunde kühlt die Materie ab, die Symmetrie zerfällt, die Einheit spaltet sich in die vier bekannten Kräfte auf: die elektromagentische Kraft, die schwache und starke Kernkraft und die Gravitation. Das junge Universum ist nun ein wenig vergleichbar mit dem brodelnden Inneren eines Sterns, nur Billionen mal heisser - Teilchen entstehen, zerfallen, entstehen neu, bis es sich nach 300.000 Jahren in der Ausdehnung auf etwa 3000 Grad abgekühlt hat. Erst jetzt bilden sich Atome, erst jetzt können Photonen sich frei bewegen: es ward Licht.
Auch die Kabbalisten beginnen ihren Schöpfungsmythos in der Spannung zwischen Nichts und Alles. Mosche de Léon schreibt im 13. Jahrhundert dazu: „Der Beginn des Lebens ist ein geheimer verborgener Punkt. Dies ist der Anfang aller Dinge, die sich von hier aus verteilen und ausströmen, je nach ihrer Art.“ Einer der vielen Gottesnamen, die in der Kabbala die Ordnung der Welt beschreiben, ist der Unendliche - En Sof . Zugleich wird Gott aber auch Nichts - Ayin - genannt. Im Zimzum, dem Urknall in der Kabbala, rückt Gott, der Alles ist, ein wenig beiseite und schafft das Nichts, um Platz zu machen für die Schöpfung. Es folgt der „Bruch des Gefässes“ - Shebira - die Einheit zerbricht, um Vielfalt freizusetzen.
Beide Betrachtungsweisen der Welt kommen zum selben Schluss: die Einheit ist die Quelle der Vielfalt. Alles besteht aus demselben Sternenstaub und doch zeigen die komplexen Strukturen vor allem der organischen Natur, wie vielfältig die immerselben Bausteine kombiniert und differenziert werden können zu fast unendlich vielen unterschiedlichen Einzelteilen. Und doch spüren wir Menschen, die wir aus der Singularität stammen, in uns noch den Nachhall der Einheit.

Leading Team
Dirigent: François-Pierre Descamps
Reise durchs Universum (Videoprogrammierung): Dr. Michael Feuchtinger. Kristine Tornquist. Germano Milite
Produktion: Jury Everhartz

Eine Produktion mit dem Planetarium Wien im Rahmen von Wien Modern.