© Martin Rainer

Konzert

Karfreitagsoratorium: "Stärke der Lieb"

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Hofburgkapelle
16:30 - 18:30
Hofburgkapelle

Karfreitagsoratorium (Sepolcro) von Johann Heinrich Schmelzer

Die Theater sind am Karfreitag traditionell geschlossen. Auch im 17. Jahrhundert war die allzu weltliche Unterhaltung in der Passionszeit untersagt. Was aber, wenn der Kaiser und seine Familie trotzdem unterhalten werden wollten?

Um 1640 entstand am Wiener Hof eine besondere Form des Oratoriums, welches nach seinem speziellen Aufführungsrahmen „Rappresentazione sacra al Santissimo Sepolcro“ (Besingen des Sterbens und Todes Jesu Christi am „Heiligen Grab“) oder kurz Sepolcro genannt wurde.

Diese Form des Passions-Oratoriums wurde unter Kaiser Leopold I. Teil des Hofzeremoniells der Karwoche und diente der besinnlichen Unterhaltung. Für das Jahr 1677 komponierte der damalige Vizekapellmeister der Wiener Hofmusikkapelle Johann Heinrich Schmelzer mit „Stärcke der Lieb“ sogar ein Sepolcro in deutscher Sprache. Die Partitur wurde Bestandteil der berühmten Schlafkammerbibliothek des Kaisers und hat sich in der Österreichischen Nationalbibliothek erhalten. Sie enthält sogar eine von Leopold I. selbst komponierte Einlage-Arie.

Nun bringt das Wiener Originalklangensemble dolce risonanza dieses musikalische Kleinod in die Hofburg zurück.