20 May 2025 Alfred Dorfer - GLEICH An mehreren Orten 23 May 2025 Vince Ebert - Vince of Change Posthof Linz - Mittlerer Saal 01 Jul 2025 Gernot & Stipsits - Lotterbuben An mehreren Orten 11 Sep 2025 Christof Spörk - Eiertanz Kabarett Niedermair Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © Marcella Ruiz Cruz Theater Katharsis Tickets Teilen Showtimes Vergangene Showtimes 20 Sep 2023 20:00 - 22:00 Akademietheater 20 Sep 2023 12 Sep 2023 20:00 - 22:00 Akademietheater 12 Sep 2023 30 Apr 2023 19:00 - 21:00 Akademietheater 30 Apr 2023 25 Apr 2023 20:00 - 22:00 Akademietheater 25 Apr 2023 06 Apr 2023 20:00 - 22:00 Akademietheater 06 Apr 2023 Weitere Showtimes anzeigen 31 Mar 2023 19:30 - 21:30 Akademietheater 31 Mar 2023 26 Mar 2023 19:00 - 21:00 Akademietheater 26 Mar 2023 21 Mar 2023 19:30 - 21:30 Akademietheater 21 Mar 2023 18 Mar 2023 19:30 - 21:30 Akademietheater 18 Mar 2023 “Wir wissen, dass er um 1721 geboren wurde, dass man ihn aus seiner Heimat im Westen Afrikas verschleppte und in die Sklaverei verkaufte. Er kam mit dem Schiff von Afrika nach Sizilien, wo eine italienische Marchesa ihn in ihre Obhut nahm. Wir wissen, dass er gegen alle Widerstände eine extrem einflussreiche Stellung am Wiener Hof erreichte, nachdem er dem Fürsten Lobkowitz auf einem ungarischen Schlachtfeld das Leben gerettet hatte. Ihm wurde ein eigenes Bataillon angeboten, das er ablehnte, weil er kein kämpfender, sondern ein liebender Mensch war. Und wir wissen, dass er alles auf Spiel setzte, um die Frau, die er liebte, zu heiraten.” (aus KATHARSIS) Der Name dieses Mannes war Mmadi Make, heute besser bekannt als Angelo Soliman. Was weniger bekannt ist: Er hatte eine Tochter. In ihrem Fragmentroman UNRAST streut die Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk drei Briefe ein, die sie mit dem Absender Josephine Soliman unterschreibt: Briefe des Protests und des Widerstandes an den amtierenden Kaiser Franz II. (1768-1835). Josephine war „die erste dokumentierte Frau aus der Black Austrian Community, die sich gegen die koloniale Staatsgewalt auflehnte“ (Anouk Shad). Als Tochter des „berühmtesten Schwarzen Menschen im Wien des 18. Jahrhunderts“ (Shad) protestierte sie nach dem Tod ihres Vaters dagegen, dass sein Leichnam als Ausstellungsobjekt für das Hof-Naturalienkabinett präpariert und den Blicken der Lebenden unterworfen wurde. Wie eine Antigone im 18. Jahrhundert bittet sie, ihren Vater bestatten zu dürfen und seinem Körper so die Würde und Totenruhe zurückzugeben. Als die kaiserliche Antwort ausbleibt, verwandelt sich ihre Bitte in Zorn. Auf der Rückseite des Denkens der Aufklärung, das vordergründig Wissenschaft, Forschung, Gleichheit, die bürgerliche Revolution, das Theater (ja, das Schauen selbst) feierte, werden in Europa streng hierarchische Welteinteilungen vorgenommen und „das systematische Konstrukt der Rassentheorie als nachträgliche Rationalisierung der Gräueltaten der Kolonialmächte“ durchgesetzt (Shad).
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