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Theater

klagenfurter ensemble: Das Liebeskonzil und die Wolke

Showtimes

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Dieter Kaufmanns Komposition nach Oskar Panizzas Liebeskonzil trifft auf die visualisierte Datenwolke von Ulrich Kaufmann. Musik trifft auf Projektion, Projektion auf bewegte Skulptur. Tänzerinnen bewegen sich rückwärts durch den Theaterraum, ihre optimierten Körper sind nicht mehr liebesfähig. Stück für Stück entledigen sie sich ihrer Körperoptimierungen und parallel dazu entleert sich auch die Wolke ihrer digitalen Abbilder. Was laden wir hoch? Was wird veröffentlicht? Was kann wieder gelöscht werden? Was bleibt? Panizzas Buch ist geblieben und fixiert am Boden hält Gerhard Lehner Ausschnitte der Verteidigungsrede des Autors. Kein Zufall, dass es der Direktor des Theaters ist, geht es doch um die Freiheit der Kunst. Schuldig? Das Publikum kann sich ein Bild machen. Konzertant singen sich die Sängerinnen und Sänger des Hortus Musicus durch die vermeintlich himmlische Entstehungsgeschichte der Syphilis. Mehrere Ebenen kommen hier zusammen und das Publikum wird die Überschneidungen wahrnehmen, wird Zusammenhänge herstellen und Zwischenräume mit Phantasie füllen. Das Theater ist ein Ort der Vorstellungskraft. Hier geht es nicht um Wahrheit oder Lüge, Himmel oder Hölle, schiach oder schön sondern um Phantasie und Widerspruch. „Das Liebeskonzil und die Wolke“, ein multimedialer Opernabend rund um die Frage nach der Freiheit der Kunst, der Interpretation und des World Wide Web mit neuer Musik, alten Themen, neuen Medien, digitalen Wolken, hochgeladenen und am Boden gebliebenen Tänzerinnen sowie dem seit 50 Jahren bestehenden Vokal-Ensemble „Hortus Musicus“ aus Klagenfurt.