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© Gerhard Berger

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Klangspuren Schwaz 2019

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Seit dem Ende des Kalten Krieges war der Frieden in Europa noch nie bedrohter als heute. Vor dieser dramatischen Entwicklung will auch ein Festival der neuen Musik die Augen nicht verschließen, um auf sinnlich-reflexive Weise neue Denkund Erfahrungsräume zu öffnen. Deshalb werden die über zwanzig Konzerte der Tiroler Klangspuren in der Zeit vom 06. bis 22. September 2019 unter dem Motto ‚Risse‘ stehen, um den gegenwärtigen sozialen und politischen Erosionsprozess künstlerisch zu reflektieren.

Seit dem Ende des Kalten Krieges war der Frieden in Europa noch nie bedrohter als heute. Unter dem Vorwand, die aus dem arabischen und afrikanischen Raum Geflüchteten seien die einzige Ursache heutiger sozialer Konflikte, lenkt die Politik medial erfolgreich von den eigentlichen Problemen der Gegenwart ab. In Wahrheit steht die kapitalistische Welt wegen der unablässigen Ausbeutung der Ressourcen vor dem Abgrund einer irreversiblen Klimakatastrophe und einer sozialen Kluft, die vor allem in der Dritten Welt kaum noch überbrückbar ist.

Vor dieser dramatischen Entwicklung will auch ein Festival der neuen Musik die Augen nicht verschließen, um auf sinnlich-reflexive Weise neue Denkund Erfahrungsräume zu öffnen. Deshalb werden die über zwanzig Konzerte der Tiroler Klangspuren in der Zeit vom 06. bis 22. September 2019 unter dem Motto ‚Risse‘ stehen, um den gegenwärtigen sozialen und politischen Erosionsprozess künstlerisch zu reflektieren.

Im Gegensatz zu den Spaltungsversuchen populistischer Politik geht es Klangspuren darum, die Ursachen dieser Risse zu beleuchten, so dass neben eindringlich-kritischen Stimmen auch das Nachdenkliche, Stille und Bedachtsame einen prominenten Platz findet im Festivalprogramm 2019. Aus diesen Gründen wird der Elsässer Mark Andre als Composer in Residence wirken und auch die TeilnehmerInnen der alljährlichen International Ensemble Modern Academy (IEMA) bei Klangspuren betreuen. Denn das von spirituell-theologischer Zuversicht beseelte Schaffen Andres hält mit eindringlich-leisen Klängen der Ratlosigkeit unserer Gegenwart die Unerschütterlichkeit des Glaubens und der Hoffnung entgegen.