© Wiener Staatsoper / Peter M. Mayr

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Große Fuge von Anne Teresa De Keersmaeker, Duets von Merce Cunningham und Four Schumann Pieces von Hans van Manen.

Die Suche nach einem männlichen Bewegungsvokabular stellt auf atemberaubende Weise die Gesetze der Schwerkraft in Frage. Von der erfindungsreichen Kontrapunktik in Beethovens Streichquartett op. 133 ließ sich Anne Teresa De Keersmaeker 1992 zu ihrer Choreographie »Große Fuge« inspirieren, mit der das Wiener Staatsballett erstmals ein Werk der bedeutenden belgischen Tanzkünstlerin präsentiert. Diese ist in Wien mit ihren regelmäßigen Auftritten bei Impulstanz und zuletzt bei den Wiener Festwochen natürlich ganz und gar keine Unbekannte.

Eine neue Farbe ins Repertoire bringt aber auch Merce Cunningham – jener amerikanische Visionär, der einst mit seinen Experimenten die Tanzwelt aufrüttelte und heute längst zu den Klassikern zählt. In seinen »Duets« von 1979/80 lässt er zwölf Tänzerinnen und Tänzer die Möglichkeiten des Paartanzens ausreizen und kontrapunktiert seine eigene Bewegungssprache mit typischen Formen des Balletts. Musikalische Basis dieses äußerst humorvollen Stücks ist John Cages »Improvisation III«eine elektronische Manipulation eines Drummings der irischen Schlagzeuger Peadar und Mel Mercier.

Ein Klassiker der Moderne ist Hans van Manen, der im Juli 2022 seinen 90. Geburtstag feiert. In seinen 1975 für das Royal Ballet London kreierten »Four Schumann Pieces« werden wir Zeugen der emotionalen Zustände eines Mannes – seiner Wünsche, Ängste und Leidenschaften, die immer wieder durchkreuzt werden durch eine Gruppe von fünf Paaren – wie Schatten aus einer anderen Welt. »Four Schumann Pieces« sind ein elegantes Ballett in der für Hans van Manen so typischen klaren Bewegungssprache und Strukturen im Raum, sie sind aber auch ein Ballett voller Romantik und Melancholie.