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KUB in Venedig

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10:00 - 18:00
Kunsthaus Bregenz

Das Kunsthaus Bregenz feiert im kommenden Jahr 2022 seinen 25. Geburtstag und plant deshalb eine Ausstellung in Venedig.

Zum Jubilä-um plant das KUB ein ehrgeiziges Projekt: eine Ausstellung in Venedig. Während der Biennale 2022 werden in eigens angemieteten Räumen eine Ausstellung zweier Künstlerinnen aus dem Programm gezeigt: Anna Boghiguian und Otobong Nkanga. Die Scuola di San Pasquale aus dem 16. Jahrhundert diente wohltätigen Zwecken und kulturellen Aktivitäten. Sie liegt direkt neben der Kirche San Francesco della Vigna auf dem gleichnamigen Campo.

Die Ausstellung in Venedig komplettiert das Programm in Bregenz. Beide Künstlerinnen beschäftigen sich mit Themen politischer Verantwortung. Nkanga ist derzeit mit einer viel gelobten Ausstellung im Kunsthaus Bregenz zu Gast: Ein Baum durchsticht das vierstöckige Gebäude. Ein speziell dafür entworfener Teppich reicht ebenfalls über alle Geschosse. Auf der untersten Ebene zeigt die faszinierend schillernde Tapisserie einen Einblick in die Tiefsee, in der obersten Etage einen brennenden Wald. Die Gefährdung der Natur, aber auch ihr Fortleben wird in beeindruckend gestalteten Räumen fassbar. Anna Boghiguian beschäftigt sich mit sozialen und politischen Konflikten. Auf Silhouetten aus Sperrholz, die in den Raum gestellt werden, malt sie erschütternde Szenen von Menschen und Geschichte. Für das Kunsthaus Bregenz erinnert Boghiguian an Aribert Heim, einen aus Österreich stammenden NS-Verbrecher, der unbehelligt bis 1992 in Boghiguians Heimatstadt Kairo lebte. In der Geschichte Venedigs finden diese Motive einen bereichernden Kontext. Venedig ist Treiber von Kreuzzügen und Kolonialisierung, eine durch Umweltschäden gefährdete Insel und nicht zuletzt frühe Akteurin in der Pandemie-Bekämpfung durch die Einführung einer 40-tägigen Quarantäne.

Das Kunsthaus Bregenz nutzt in Venedig die Gelegenheit, seine herausragende Ausstellungsgeschichte zu präsentieren. Die Liste der in Bregenz ausgestellten Künstler*innen liest sich wie das Who-is-Who der Gegenwartskunst. Bereits 2005 fand eine legendäre Programmreihe des Kunsthaus Bregenz in New York statt. Künstler*innen aus dem Programm traten in Pa-nels und Diskussionsrunden auf, unter anderem waren Daniel Buren, Olafur Eliasson, Hiroshi Sugimoto, Douglas Gordon, Pierre Huyghe, Doug Aitken, Gerhard Merz, Anish Kapoor und Santiago Sierra zu Gast. Eine ähnliche Initiative wie vor fast 20 Jahren ist für Venedig vorgesehen. Ausgewählte Künstler*innen des KUB Programms werden in Präsentationen vorge-stellt, daneben sind Vermittlungsprogramme und Panels, Events und Empfänge geplant. Es geht um Fragen der Gegenwart, Postkolonialismus, Klimakrise, digitale Unterwanderung, Gender und nicht zuletzt die Corona-Pandemie. Geladen sind die beiden Biennale-Vertreterinnen Österreichs, die im Winter 2020/21 in Bregenz zu sehen waren, Jakob Lena Knebl und Ashley Hans Scheirl, sowie ausgewählte Künstler*innen wie Dora Budor, Jordan Wolfson, Peter Zumthor und viele andere mehr.