Kultursommer Wien - Aerial Arts Austria: SEATALES - ein Luftakrobatikstück

#Luftakrobatik #Livemusik #Meeresschutz 

Die Künstlerinnen reflektieren auf abstrakte Art und Weise die persönliche Verbindung zu marinen Ökosystemen und generell zu Wasser – dass sie als lebenserhaltenden Teil ihres Körpers und inspirierendes Element im Tanz reflektieren. Des Weiteren möchten sie über die Stücke auch auf die Schutzbedürftigkeit und Fragilität unseres blauen Planeten hinweisen, da Überfischung, Verschmutzung und die Klimakrise die marinen Ökosysteme immer mehr gefährden und somit auch die Nahrungsversorgung des Menschen einschränken.

Fünf Szenen beleuchten verschiedene Aspekte der Thematik und erinnern das Publikum auf fantasievolle Weise an das Meer als wertvolle Ressource und einzigartigen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten.

Durch eine verspielte Bildsprache, kurze Texte und Musik soll ein Raum entstehen, der auch dem jüngeren Publikum die Schönheit des Meeres näher bringt und somit Motivation für Meeresschutz zu vermitteln versucht. Die bewusste Aneinanderreihung der Stücke bestimmt hier das Narrativ, die verspielten, teils abstrakten Choreografien laden zum Interpretieren, Staunen, Mitfühlen und Eintauchen ein.

Die Musikerinnen Roxanne Szankovich und Helena Merenda werden einzelne Stücke live begleiten.

PROGRAMMVERLAUF:

1) "Out Of The Blue" - The Loop (5 Min.)
2) "Moved By Waves" - Aerial Hammock (10 Min.) 
3) "The Shapeshifter" - Aerial Hoop (5 Min.)
4) "Ver-Netzt" - Aerial Net (10 Min.)
5) "VOID" - Contemporary Dance & Aerial Silks (10 Min.) 
6) "Spark up your light" - Duo Aerial Hoop (10 Min.)

BESCHREIBUNG:

1) “Out Of The Blue” - The Loop

Wellen schlagen, auftauchen, untertauchen… Wie kann ein Stück weicher, elastischer Stoff das Meer symbolisieren?

Tanz: Daniela Staudinger & Helena Merenda

2) "Moved By Waves" - Aerial Hammock

Die Luftakrobatin versucht ihre Bewegungen am Tuch vom eigenen Atemrhythmus leiten zu lassen - jeder Atemzug stellt eine Welle im Meer des Lebens dar. 
Über die Verkörperung von der Expansion und Kontraktion die in ihrer Lunge entsteht, möchte sie zeigen, wie sehr unser Körper mit dem Rhythmus des Meeres und Gezeiten verbunden ist. Unser Körper - mit all seinen schwimmenden Zellen - der wie alles Leben auf dieser Welt durch die Zufuhr von Flüssigkeit entstanden ist. Die Abhängigkeit des Menschen von sauberen Wasser und sauberer Luft möchte die Künstlerin in dem Stück über den Fokus auf die Atmung, den Blutkreislauf, den Poren der Haut und das tänzerische Spiel, das den Verwirbelungen von Wasser und Luft ähnelt, darstellen.

Tanz: Daniela Staudinger

3) "The Shapeshifter" - Aerial Hoop

In der Performance versucht die Artistin eine Charakterisierung der See. Ein vergebliches Unterfangen, denn das Meer ist ein Gestaltwandler, hat tausend Gesichter und Körper. Ist Urmutter, Lebensraum, Naturgewalt. Es gebiert unendliche Schönheit, aber bleibt immer gefährlich und unberechenbar. Spiegel für die Sonne, Sturm und Flut. Die Artistin versucht die Vielfalt an Dynamiken, Stimmungen und Launen des Meeres in ihren eigenen Körper zu übertragen und auf der Bühne selbst zum Shapeshifter zu werden. Im Aerial Hoop durchläuft sie mehrere Verwandlungen von einer Meeres-Inkarnation zur nächsten. Dabei muss sie sich selbst dem Wellenspiel übergeben und sich auf die Unberechenbarkeit einer Improvisation einlassen.

Tanz: Rosa Dreher

4) "Ver-Netzt" - Aerial Net

Ein weißes Netz schwebt und schwingt gefüllt mit schillernden Objekten. Was auf den ersten Blick faszinierend glitzert, entpuppt sich als tödliche Falle. Verschlungen zappeln im Netz ein Meereswesen, bäumt sich auf, versucht sich verzweifelt zu befreien. Diese künstlerische Darstellung beleuchtet das hochbrisante Thema der Meeresverschmutzung und stellt die unangenehme Frage: Wird sich die Menschheit noch rechtzeitig besinnen?
Pro Jahr werden über 300 Millionen Tonnen Plastik produziert, davon landen mehr als 10 Millionen Tonnen als Müll in den Ozeanen (Schätzung UNEP). Plastik ist im Meer nahezu unvergänglich, nur langsam zersetzt es sich durch Salzwasser und Sonne und gibt nach und nach kleinere Bruchstücke an die Umgebung ab. Die Überbleibsel unserer Wegwerfgesellschaft kosten jedes Jahr bis zu 135.000 Meeressäuger und eine Million Meeresvögel das Leben.

5) "VOID" - Aerial Silks

Was passiert, wenn der Mensch so weitermacht wie bisher? Beschleunigt, expandiert und maximiert. Immer mehr Fische, inklusive Beifang, in immer größeren Netzen, in immer kürzerer Zeit fängt… Den Erfolg des Individuums weiterhin vor den Zusammenhalt der Weltgemeinschaft stellt? Es gibt kein Zurück, nur ein Nach-vorn. Doch wie sieht die Zukunft der Ozeane aus? Kann man den Klimawandel und dessen Auswirkungen auf die Weltmeere noch bremsen, oder scheitert der Mensch an sich selbst? Wie verändert sich das marine Ökosystem, wenn die Wassertemperatur weiterhin so rasant steigt und sich durch die Gletscherschmelze der Meeresspiegel erhöht? 
Wie geht der Mensch mit der überlebenswichtigen Ressource Wasser um? Im Moment gibt es nur einen blauen Planeten, der zu 80 % aus Leben spendenden Wasser besteht. Aber was passiert, wenn wir einen weiteren Planeten mit Wasser gefunden haben und wie sieht der Weg dahin aus? Wird der tausende Jahre lange Weg dorthin notwendig werden - da wir unsere Erde zu sehr verschmutzt und ausgebeutet haben, um auf ihr zu (über-)leben?

Tanz: Daniela Staudinger

5) "Spark Up Your Light" - Duo Aerial Hoop

Spark Up Your Light nimmt das Publikum mit auf eine sphärische Reise im Topos des Meeres. Die Kostüme der beiden Performerinnen spiegeln die Optik von Fischen und anderen Meeresbewohner:innen wider. Voller Vertrauen halten sie einander in fragilen Balancen. Die Darbietung soll daran erinnern, dass wir Teil des Ökosystems sind und uns nicht über die Natur stellen können. Sie zeigen die Verletzlichkeit unserer Spezies in der Klimakrise auf und vermitteln gleichzeitig die Hoffnung, die verantwortungsbewusstes Handeln in sich birgt. Choreographisch setzen die Künstler:innen vor allem auf Figuren-Elemente, die Empowerment, Vertrauen und Zusammenarbeit vermitteln. Die Gesamtkomposition von SEATALES endet mit positiver Stimmung und soll das Publikum zum Handeln anregen.

Tanz: Alma Gall & Rosa Dreher

DIE MUSIKERINNEN:

Roxanne Szankovich
      
Die Geigerin, Sängerin und Komponistin verbindet in ihrem Instrumentarium E-Violine mit Effektpedalen, Loop Station und gleichzeitigem Gesang.
Ein Herzstück ihres Repertoires ist die Zusammenarbeit mit Künstler*innen aus den Sparten der darstellenden Kunst und der Literatur. (Aktuell Dada Zirkus - "Genesis") In ihren Klanglandschaften gehen Klassik, Hard Rock, Jazz und sorgsam geschaffene Noise-Kulissen miteinander Hand in Hand.

Helena Merenda

Mit Loops und Effekten sowie allen möglichen kleinen Instrumenten, versucht die Sängerin und Sound-Künstlerin mit ihrem sphärischen und rhythmischen Gesang die ArtistInnen in einen flüssigen Klangteppich zu weben und sich voll und ganz mit ihren Bewegungen zu verbinden. Die Stimme wird hier hauptsächlich als Instrument verwendet, mal durch Atemgeräusche, opernartigen Wellen-Gesang oder weite tragende Noten.