Kultursommer Wien - Nadja Bucher und Dominika Meindl

Bucher und Meindl retten die Welt!
Eigens für den Kultursommer bilden Nadja Bucher und Dominika Meindl ein Damenduo, um das Weltganze mit den Mitteln der Literatur wieder ins Lot zu bringen. Nichts weniger! Und wenn nebenbei (oder notwendigerweise) das Matriarchat ausbricht, soll es weder die beiden Autorinnen noch die Völkergemeinschaft stören.

Nadja Bucher liest aus ihrem aktuellen Roman Rosa gegen die Verschwendung der Welt (Edition Atelier, April 2023), in dem Protagonistin Rosa Steininger überzeugt ist von der Unabwendbarkeit der Klimakatastrophe. Sie verzichtet seit vielen Jahren konsequent auf jeglichen Überkonsum. Fürs Baden in einem alten Weinfass muss sie das Wasser erst auf dem Herd erhitzen, den sie zuvor mit Holz befeuert, denn elektrischen Strom gibt es in Rosas Wohnung nicht, ebenso wenig, wie ihr Zitrusfrüchte aus Übersee auf den Tisch kommen. Bei der Jobsuche wird sie vom Arbeitsmarktservice in einen Social-Media-Kurs gesteckt, wo sie auf die harte Tour eine neue Welt und ihre Möglichkeiten kennenlernt. Als sie dann auch noch Testimonial der Ökopartei werden soll, beginnt Rosa ihre Hoffnungslosigkeit zu hinterfragen. Gibt es vielleicht doch eine Chance, die Menschen aufzurütteln und den unvermeidlichen Crash aufzuhalten?
Nadja Bucher entwirft mit viel Humor und harten Fakten eine sympathisch-schräge Heldin voller Prinzipien und Standhaftigkeit, die den Ernst der Lage längst erkannt hat.

Die selbsternannte Bundespräsidentin und Lesebühnen-Matriarchin Dominika Meindl präsentiert in der lieben Bundeshauptstadt den Rahm, den sie von ihrer Textsuppe geschöpft hat: Spartipps, die man sich sparen kann. Auguren, die aus dem Sturz der Despoten die Zukunft lesen. Zarte Liebesgeschichten zwischen Bud Spencer und Terence Hill (samt Originaldokumenten). Das große Glück im nach Lulu riechenden Katzenhaus auf Gut Aiderbichl. Die schmerzhaftesten SMS im Raum der Denkmöglichkeit. Sieben auf ihre Substanz eingedickte Mini-Romane für unsere schnelllebige Zeit. Ein Essay über Wesen des Krieges (erläutert anhand eines Thujen-Zwists im Einfamilienhausghetto). Und insbesondere: Warum uns die Roboter bitte endlich die Arbeit und die Kunst abnehmen sollen. Dazu Lebenskrimskams und Phantomereignisse aus „Eine Frau mit recht wenigen Eigenschaften“, einem der dienstältesten Blogs des Landes (oder zumindest des Bezirks Linz-Land).