© Schulcz Lisa

Kunstausstellung

Kunstinstallation im Rahmen von Herbstgold – Festival in Eisenstadt - Wandhalle

Showtimes

Vergangene Showtimes

Bereits seit 2018 wird das Herbstgold – Festival durch Auftragswerke an renommierte Künstler zum jeweilige Festivalthema bereichert. Passend zu „Metamorphosen“ verwandelt sich das Publikum bei der Kunstinstallation „Wandelhalle“ am Vorplatz und wird selbst zum Akteur.

Das diesjährige Herbstgold – Festival wird auf dem Vorplatz von Schloss Esterházy von 12. September bis 4. Oktober 2021 durch eine künstlerische Wandelhalle begleitet. Sie fügt sich aus Werken der KünstlerInnen Ines Doujak und Martin Bischof zusammen. Ihre sich ergänzenden künstlerischen Entwürfe sehen ein „Haus im Umbau“ vor, sowie Liegestühle mit einem speziellen Metamorphosen-Motiv. Beide Teile des künstlerischen Bühnenbildes laden zum Sitzen, Liegen und sich Wandeln ein. Kuratorisch betreut werden die Herbstgold – Kunstwerke von Vitus Weh, dem Künstlerischen Leiter von „NOW – Esterhazy Contemporary“.

 „Der Begriff ,Wandelhalle‘ stammt aus der Zeit der großen Kurorte. Bezeichnet wurden damit öffentliche Gebäude, in denen ,promeniert‘ wurde: Man ging umher, trank Heilwasser, traf Leute und lies seinen Gedanken freien Lauf. An diese Tradition knüpft die Wandelhalle auf dem Vorplatz an und transferiert sie zugleich in die Gegenwart. Mit dem künstlerischen Setting möchten wir Raum für Gedanken schaffen, welche Metamorphosen für eine wünschenswerte Zukunft notwendig wären“, so Vitus Weh. Wandelhalle steht Besuchern während der Ausstellungsdauer täglich von 10.00 bis 19.00 Uhr bei freiem Eintritt offen. Die Betonplatten für die Wandelhalle wurden im Sinne der Nachhaltigkeit leihweise von der Bauwelt Koch zu Verfügung gestellt.

Martin Bischof (*1979 in Bludenz) schuf einen langen, schmalen Laufsteg parallel zum Schloss Esterházy. Auf dem Steg stehen luftige Lauben, die mit ihren gestaffelt gebauten Aufrissen einerseits die Dachgiebelsituation des Schlosses aufnehmen, andererseits mit ihrer Farbigkeit die Blumen vor Ort und die Metamorphosen-Deckenbilder im Haydnsaal. In ihrer Abfolge auf dem Laufsteg sind die Lauben gleichsam „verfliegende“ Realisierungsphasen eines schützenden Hauses.

Die Künstlerin Ines Doujak (*1959 in Klagenfurt) wiederum hat für die Wandelhalle die Möblierung „Psychasthenia (Argos in Oruro)“ konzipiert: Zwanzig Liegestühle laden zum körperlichen Einfühlen und Verwandeln ein. Bespannt sind sie mit Stoffbahnen, die Szenen der Begegnung zwischen bunt gekleideten BolivianerInnen und einer in sterilem Weiß gekleideten, am ganzen Körper mit Augen bestückten Argos-Figur zeigen. Die fotografischen Aufnahmen für die Bild-Collage entstanden im Trubel des berühmten Karnevals von Oruro. In dessen riesigen Holzmasken und wilden Tänzen leben noch Elemente der präkolumbianischen Religion fort. Die Figur des Riesen Argos stammt hingegen aus der griechischen Mythologie. Mit seinen vielen unermüdlichen Augen sollte Argos im Auftrag Heras einst eine schöne Kuh bewachen. Wie von Ovid in seinen Metamorphosen beschrieben, konnte er das sexuelle Begehren von Zeus jedoch nicht aufhalten. Mit ihrem Werktitel Psychasthenia referenziert die Künstlerin auf einen psychischen Zustand, bei dem man weiß, wo man ist, aber nicht das Gefühl hat, sich dort zu befinden.

 

Öffnungszeiten

Samstag 11 Uhr bis 17 Uhr
Sonntag 13 Uhr bis 17 Uhr