© Julia Wesely

Showtimes

Vergangene Showtimes

Konzertante Aufführung in italienischer Sprache.

Pack schlägt sich, Pack verträgt sich: Die Götter sind wieder einmal uneins. Und warum? Weil sie zwar hin und wieder irren, aber dennoch immer lautstark ihre Meinung vertreten; außerdem gehört das Zelebrieren diverser Eitelkeiten einfach zum Götterleben dazu. Man ist schließlich nicht irgendwer. Aber worum geht es nun genau? Die sieben Gottheiten Venus, Diana, Jupiter, Apollon, Mars, Merkur und Saturn überlegen, ob sie eine ihnen noch nicht benannte Person im Himmel feiern sollen. Nachdem klar wird, dass es sich um eine Sterbliche handelt, beginnt der Zwist: Sterbliche sollen sich mit Ehrungen der Sterblichen zufrieden geben und nicht nach himmlischen Ehrungen streben. Nach dem ersten Abschnitt der Oper bildet sich eine Mehrheit heraus: Es steht vier (Venus, Diana, Apollon und Mars) zu drei (Jupiter, Merkur, Saturn) gegen eine himmlische Ehrung der Sterblichen. Aber Jupiter spricht ein Machtwort, und schließlich enthüllt Merkur die Identität der bisher Unbekannten: Kaiserin Elisa.

Ihre Vorzüge sind derart eindrücklich,dass auch Elisas einstige  Gegner zu ihren Befürwortern werden. Die Eintracht der planetaren Gottheiten ist wieder hergestellt. In einer persönlichen Huldigung legt Venus – vormals Elisas größte Gegnerin – diese Eintracht, die Concordia, der Kaiserin persönlich zu Füßen. Die Serenata in einem Akt repliziert nicht zufällig auf Kaiserin Elisabeth Christine, Gemahlin Kaiser Karls VI., sie ist für sie komponiert worden. Auf der Reise von Böhmen nach Wien wurde Elisabeth Christines Namenstag auf Schloss Znaim gefeiert. Auf ein Libretto des Hofdichters Pietro Paria schrieb der Vizekapellmeister der Hofmusikkapelle, Antonio Caldara, sein „componimento teatrale“ La concordia de’ pianeti. Neben Streichern, Continuo, Oboen und Fagott wartet das Orchester mit vier Trompeten und zwei Pauken auf, möglicherweise war das den Open Air - Bedingungen am 17. November 1723 geschuldet. Die Sängerbesetzung war  exzellent, allen voran glänzte der Kastrat Giovanni Carestini in der Rolle des Apollon. 2014 konnte der Dirigent, Organist und Cembalist Andrea Marcon dieses vergessene Werk zu seiner ersten modernen Aufführung bringen – er hat auch im Theater an der Wien die musikalische Leitung inne.