Leif Trenkler - Yellow Haze

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10:00 - 18:00
Galerie Sechzig

Bei genauerer Betrachtung Leif Trenklers Arbeiten scheint das Hauptaugenmerk auf der puren Malerei, dem Akt des Malens zu liegen. Mensch, Architektur und Natur sind zwar formgebend und auch inhaltlich essenziell, dennoch steht meist nicht die Erzählung, sondern die Farbe, das Licht und die Darstellungsweise; das Malerische selbst im Vordergrund. Typisch für Trenklers Gemälde ist eine betonte Malweise, oft auch sich gegenseitig ablösende, aufeinanderfolgende Malstile. So ist die Kombination von monotonen Farbflächen mit beispielsweise an den Impressionismus erinnernden kurzen sehr kräftigen Pinselstrichen oder die Gegenüberstellung verschwommener sich nahezu ins Abstrakte auflösender Bildpartien mit realistischen Details charakteristisch für sein Œuvre. Mit der gesamten Kunstgeschichte vom Spätmittelalter, der Renaissance, dem Impressionismus bis hin zum Abstrakten Expressionismus, setzte sich Trenkler am Beginn seiner künstlerischen Laufbahn auseinander und die verschiedenen Epochen nahmen Einfluss auf das Heranreifen seines eigenen Malstils, der bis heute von einer gewissen Stilpluralität gekennzeichnet ist.

Es sind keine Narrativen, sondern momenthafte Augenblicke beziehungsweise Gefühlstimmungen, ohne nachvollziehbare Erzählung, ohne Vorgeschichte oder Weiterführung, welche Trenkler in seinen Werken einfängt. Diese Flüchtigkeit des Augenblickes verdeutlich er etwa durch die Darstellung von spiegelndem, sich wellendem Wasser oder bewegten Schatten. 

Trenkler ist vom Gegensatz und Aufeinandertreffen scharfkantiger-architektonischer und wuchernder-vegetabiler Formen, dem Ungezähmten, Lebendigen, Wilden der Natur neben dem Technischen, Linearen, Geometrischen der Architektur, der Konfrontation aber auch dem Zusammenwirken des Gewachsenen und Gebauten fasziniert. 
Trenklers inhaltliches Augenmerk richtet sich weder auf politische oder gesellschaftliche Kritik, Provokation oder Dramatik. Auf gewisse Weise von der Romantik geprägt, führen uns seine Werke an uns bislang unbekannte Orte der Sehnsucht. Die seinen Werken innewohnende Harmonie, kann dem Betrachter ermöglichen, sein Hier und Jetzt für einen kurzen Moment zu vergessen, und durch das Gemälde, welches gewissermaßen als geöffnetes Fenster fungiert, in Trenklers Bildwelt einzutauchen und zu genießen. Wassily Kandinsky sagte einmal, „Farbe ist eine Kraft, die die Seele direkt beeinflusst“; dies ist bei den Werken Trenklers deutlich spürbar.

Leif Trenkler geht es keineswegs um eine Naturnachahmung, sondern viel eher darum, eine gewisse Stimmung, ein Gefühl, Sehnsüchte und Träume auf die hölzerne Tafel zu projizieren. Ähnlich wie die Impressionisten hält er selbsterfahrene Gefühlsstimmungen; Impressionen fest, und verleiht ihnen gleichzeitig oft eine expressive; - subjektive Empfindungen ausdrückende Farbgebung. Da Trenkler je nach Stimmung die Farbgebung seiner Bildmotive wählt, könnte er überspitzt gesagt gewissermaßen als „impressionistischer Expressionist“ bezeichnet werden. 
Leif Trenkler, man könnte sagen: ein wahrer „Komponist der Farbe“ überlässt beim Malen nichts dem Zufall. Die komplexen Farbkompositionen setzen großes Wissen und jahrelange Erfahrung voraus. Der Künstler benötigt teilweise bis zu einer Stunde um eine bestimmte Farbe anzurühren. Zum Teil ist es dann genau diese Farbe, die das Gemälde in seinen Augen vollendet, andererseits kann eine ungünstige Farbkombination auch das harmonische Gleichgewicht stören; denn die Wirkung der Farben untereinander beziehungsweise ihre Nachbarschaft machen schlussendlich die Komposition seiner Werke aus. (Text von Galerie Sechzig)